Der Industrierecycler Befesa hat von höheren Preisen für Zink und Aluminium profitiert und ein Rekordergebnis erzielt, das deutlich über dem Vor-Covid-Niveau liegt. Wegen der guten Geschäftsentwicklung und der Konsolidierung des übernommenen US-Geschäfts wird die Jahresprognose erhöht. Die Reaktion an der Börse fällt jedoch negativ aus.
Im laufenden Jahr will Befesa ein um Sondereinflüsse bereinigter operativer Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 195 Millionen Euro erzielen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Luxemburg mit. Das wäre knapp die Hälfte mehr als noch im Vorjahr. Die ursprüngliche Prognose lag bei 165 bis 190 Millionen Euro.
Im dritten Quartal steigerte der Konzern seinen Umsatz verglichen mit dem Vorjahresquartal um 30,9 Prozent auf 190 Millionen Euro. Neben den Positiveffekten sah sich der Vorstand aber geringeren Salzschlackenvolumina ausgesetzt, was vor allem an der Schließung des britischen Werkes lag. Das operative Ergebnis stieg um gut 45 Prozent auf 42,7 Millionen Euro, konnte die Erwartungen des Marktes nicht erreichen. Die Analysten hatten im Schnitt mit einem Umsatz von 197 Millionen Euro und einem EBITDA von 45,6 Millionen Euro gerechnet.
In der Zwischenzeit haben sich einige Analysten zu Wort gemeldet. Laut Goldman Sachs und JPMorgan liegen die Quartalsergebnisse im Rahmen der Erwartungen. Das neue Prognose für das operative Jahresergebnis fällt aber deutlich niedriger als die von Goldman Sachs (207 Millionen Dollar) aus. JPMorgan-Analyst Oscar Val Mas betonte, dass die Erreichung ein sehr starkes viertes Quartal voraussetze.
Die Investmentbank Kepler Cheuvreux hat die Einstufung auf "Hold" mit einem Kursziel von 77 Euro belassen. Dass das Unternehmen seine Jahresprognose für das bereinigte EBITDA nach oben angepasst habe, sei erwartet worden, schrieb Analyst Olivier Calvet.
Offensichtlich haben die Anleger und Analysten mehr von Befesa erwartet und sind jetzt enttäuscht. Anders lässt sich die Kursreaktion von zeitweise mehr als acht Prozent nicht erklären. Die Story ist aber intakt und der Rücksetzer eine Chance, günstiger einzusteigen. Wer das Risiko eines Einzelinvestments scheut, greift zum AKTIONÄR Zero Plastic Index, der über die WKN DA0AB3 1:1 investierbar ist.