Der kanadische Pennystock Upco International hat seit Jahresbeginn um 1.000 Prozent zugelegt. Doch wie bei anderen Hype-Aktien auch sollten Privatanleger dieses enorme Kursfeuerwerk vor einem Einstieg gründlich hinterfragen.
Upco International ist ein im Jahr 2014 gegründetes Unternehmen aus der Telekommunikations-Branche. Neben der Chat-App Upco Mobile Messenger arbeitet das in Vancouver und New York City beheimatete Start-up auch an einer Mobile-Payment-App namens Upco Pay, die später in den Messenger-Dienst integriert werden soll.
Damit profitiert das Unternehmen gleich von zwei Umständen: Zum einen stoßen die neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen des beliebten Messenger-Dienstes WhatsApp zunehmend auf Kritik seitens der User, zum anderen gewinnt das mobile Bezahlen via Smartphone immer mehr an Bedeutung. Laut einer Umfrage der Deutschen Bundesbank unter rund 4.200 Smartphone-Besitzern ab 18 Jahren haben durchschnittlich 13 Prozent der Befragten bereits einmal an der Ladenkasse mit dem Handy bezahlt. Bei den 18- bis 27-Jährigen (22 Prozent) und 28- bis 34-Jährigen (23 Prozent) fiel dieser Anteil deutlich höher aus.
Dank dieser zwei Trends, die Upco International in die Karten spielen, hat das Unternehmen zuletzt auch ein gewisses Medienecho erhalten. Folglich schnellte der Kurs nach oben: Seit Jahresbeginn legte die Aktie in der Spitze um mehr als 1.000 Prozent zu.
Allerdings stimmt der Blick auf die Zahlen kritisch: Die Marktkapitalisierung beträgt derzeit rund 20 Millionen US-Dollar. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2020 lag der Umsatz mit 4.723 US-Dollar rund 98 Prozent unter dem Vorjahreswert von 304.136 US-Dollar. Gleichzeitig stieg der Verlust von 518.146 Dollar auf rund 1,2 Millionen Dollar. Auch die Bilanz sieht nicht rosig aus: Ende September wies Upco ein negatives Eigenkapital in Höhe von rund 520.000 Dollar aus.