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12.02.2020 ‧ Leon Müller

United Internet und 1&1 Drillisch: Bringt BUND 5G zu Fall?

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United Internet

5G bleibt Streitthema. Nicht nur, dass der neue Mobilfunkstandard viel Anlegergeld vernichtet hat. Jetzt droht dem neuen Netzstandard, der Voraussetzung etwa für autonomes Fahrene ist, selbst das Aus. Das fordert zumindest die Umweltorganisation BUND. Die Aktien von Unternehmen wie 1&1 Drillisch und United Internet reagieren – nicht.

Kein 5G: Die Umweltorganisation BUND fordert in Hamburg einen Ausbaustopp für das neueste Mobilfunknetz 5G. Ohne eine Prüfung der Gesundheits- und Umweltverträglichkeit dürfe die Infrastruktur nicht ausgebaut werden, sagte Landesgeschäftsführer Manfred Braasch am Mittwoch in Hamburg. Zudem werde das Mobilfunknetz zur Zeit ohne die vorgeschriebene Technikfolgenabschätzung ausgebaut. Der BUND habe dem Bürgerbüro von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) seine Forderungen mit 6.000 Unterschriften übergeben.

Hamburg ist eine von sechs 5G-Modellregionen, in denen der Ausbau besonders gefördert wird. Im Hafengebiet werden bereits praktische Anwendungen erprobt. Ohne 5G wären auch Zukunftsprojekte wie autonomes Fahren nicht möglich. Der BUND befürchtet gesundheitliche Nachteile durch elektromagnetische Wellen.

1&1 Drillisch (WKN: 554550)

"Kein Beleg für negative gesundheitliche Auswirkungen"

Aus Sicht des Bundesamts für Strahlenschutz müssen sich Bürger keine Sorgen um Gesundheitsschäden durch Mobilfunkmasten machen, solange die Grenzwerte eingehalten werden. Die Auswirkungen des Mobilfunks für die Gesundheit seien inzwischen gut erforscht, sagte die Präsidentin der Behörde, Inge Paulini, der Deutschen Presse-Agentur. "Demnach gibt es keinen Beleg für negative gesundheitliche Auswirkungen unterhalb der Grenzwerte." Diese Erkenntnisse ließen sich "weitgehend" auf den neuen 5G-Mobilfunk übertragen, da die im Frühsommer versteigerten Frequenzbereiche "identisch oder vergleichbar" mit den bislang genutzten seien.

Experten weisen darauf hin, dass die größere Strahlenbelastung vom Mobiltelefon selbst ausgeht, nicht vom Mobilfunknetz. Handys passen ihre Sendeleistung den Gegebenheiten vor Ort an. Je schwächer das Netz, desto stärker müssen die Geräte funken. Wer sich schützen möchte, meidet also Telefonate bei schlechtem Empfang, wie er im Zug, in Autos ohne Außenantenne oder in mangelhaft versorgten Gebieten auftritt. Außerdem muss beachtet werden, dass die Intensität elektromagnetischer Felder mit der Entfernung schnell sinkt. Bereits wenige Zentimeter machen einen riesigen Unterschied. Daher ist das Telefonieren mit einem Headset oder die Nutzung einer Freisprechanlage empfehlenswert.

Die Forderung der Organisation BUND trifft am Mittwoch unter Aktionären von Gesellschaften wie United Internet und 1&1 Drillisch auf taube Ohren. Unter Berücksichtigung der Äußerungen etwa des Bundesamtes für Strahlenschutz sind die Erfolgsaussichten der Forderung eines Stopps des 5G-Ausbaus als eher gering einzuschätzen – und damit nach aktuellem Stand tatsächlich vernachlässigbar.

Mit Material von dpa-AFX

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