Diese Nachricht dürfte den Aktionären von United Internet kaum gefallen. Denn der Internet- und Telekommunikationskonzern verbucht wegen eines Streits um den Kabelkonzern Tele Columbus eine hohe Ergebnisbelastung. Im Halbjahresbericht nehme der Konzern eine Wertberichtigung in Höhe von rund 185 Millionen Euro auf die Anteile an der Beteiligungsholding Kublai vor, dem wesentlichen Eigentümer von Tele Columbus.
Die United-Internet-Aktie verlor nachbörslich auf der Handelsplattform Tradegate 2,1 Prozent im Vergleich zum Xetra-Schluss. Der Konzern aus Montabaur verzichtet demnach auf das Recht, im Rahmen einer Kapitalerhöhung bei Kublai die Verwässerung der eigenen Anteile auf rund 5 Prozent wieder auf 40 Prozent aufzustocken. Hintergrund ist ein Streit um die Bewertung von Tele Columbus im Rahmen der Kapitalerhöhung, die United Internet für zu niedrig und damit die Verwässerung der eigenen Anteile für zu hoch hält.
Der Vorstandschef von United Internet, Ralph Dommermuth, will nun nach eigenen Angaben ein vertraglich vereinbartes sogenanntes Verwässerungsschutzverfahren einleiten und die Bewertung von Tele Columbus von einem Schiedsgericht überprüfen lassen. Dommermuth verspricht sich bei Erfolg einen Ausgleichsbetrag von rund 300 Millionen Euro. Mehrheitseigentümer von Kublai ist die US-Investmentbank Morgan Stanley . Morgan Stanley Infrastructure und United Internet hätten unterschiedliche Auffassungen über die zukünftige Finanzierung von Kublai, hieß es - daher will United Internet nicht mehr in das Vehikel investieren.
Die Meldung kommt natürlich an der Börse schlecht an. Durch den Kursrückgang hat sich das zuvor schon wenig erbauliche Chartbild weiter eingetrübt. Ein Einstieg drängt sich bei United Internet nicht auf. Anleger sollten weiterhin an der Seitenlinie verharren.
Mit Material von dpa-AFX