Die Verantwortlichen für das konservativ ausgelegte Musterdepot der Börsenwoche loben: United Internet wächst auch 28 Jahre nach der Gründung noch immer rasant und soll in diesem Jahr erstmals mehr als vier Milliarden Euro erlösen. Die Bruttomarge dürfte 34 Prozent betragen und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) rund 660 Millionen Euro. Die Zahlen für das erste Quartal des laufenden Jahres lassen diese Ziele realistisch erscheinen. Der Umsatz des Telekommunikations- und Internet-Dienstleistungsunternehmens (Marken: 1&1, gmx.de, web.de) stieg um sieben Prozent auf 969 Millionen Euro. Das EBIT legte im Jahresvergleich um 29,3 Prozent auf 154 Millionen Euro zu.
Die Kennzahlen und Bewertungen stimmen. Die Nettoschulden von gut 1,5 Milliarden Euro sind überschaubar. Die Beteiligungen, etwa an Drillisch, sind attraktiv. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufende Jahr beträgt 20 und das Kurs-Umsatz-Verhältnis 2,6. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt bei 7,8. Zudem sollen am Freitag, 20. Mai, 0,70 Euro je Aktie als Dividende ausgeschüttet werden, was einer Rendite von 1,6 Prozent entspräche. Diese Rendite dürfte über die Jahre steigen. Wenn United Internet die Ziele erreicht und die Anleger weiterhin Spitzenbewertungen wie im Jahr 2015 zahlen, müsste der Kurs bis ins nächste Jahr um 50 Prozent und bis ins Jahr 2019 um bis zu 100 Prozent steigen.
Deshalb haben die Verantwortlichen Aktien in das konservativ ausgerichtete Musterdepot eingebucht und möchten bei stärkeren, marktbedingten Rückschlägen eher aufstocken.