United Internet hat in den letzten zwei Wochen aufgrund von Gewinnwarnungen kräftig Federn gelassen. Heute zeigen sich allerdings erste Erholungstendenzen und die Aktie steigt im Tagesverlauf um mehr als fünf Prozent. Der Grund: Die UBS sieht Potenzial beim Internet-Konglomerat und hebt den Daumen.
Seit dem Hoch im Januar ist die Aktie des Unternehmens mit Sitz in Montabaur um 30 Prozent gefallen. Laut UBS-Analyst Polo Tang waren viele dieser Verluste auf Sorgen über die Tochter 1&1 nach den Netzwerkausfällen zurückzuführen. Tang erwartet jedoch, dass 1&1 bald eine 18-jährige nationale Roaming-Vereinbarung (NRA) mit Vodafone bekannt geben wird. Diese Vereinbarung verspräche wirtschaftliche Sicherheit und reduziere den Bedarf an einem umfangreichen Netzwerkausbau. Als Folge hebt Tang die Einstufung von „Neutral“ auf „Buy“ und erhöht das Kursziel von 23,80 Euro auf 24,00 Euro – das entspricht einem Potenzial von 35 Prozent.
Charttechnisch betrachtet, müsste die United-Internet-Aktie den GD50 bei 20,08 Euro überschreiten, um ein erstes Kaufsignal auszulösen. Bis dahin würde das einem Potenzial von etwa zwölf Prozent entsprechen. Danach wartet die 100-Tage-Linie bei 21,07 Euro. Als Unterstützung hat sich dagegen das August-Tief des letzten Jahres bei 15,75 Euro erwiesen, welches nach den Gewinnwarnungen (DER AKTIONÄR berichtete) erfolgreich getestet wurde.
Die Probleme bei United Internet dürften jetzt weitgehend eingepreist und eine Bodenbildung eingetreten sein. Risikobewusste Anleger könnten den Kursrückgang als Einstiegschance nutzen.
(Mit Material von dpa-AFX)