Mit einem deutlichen Kurssprung löst sich die Aktie von Uniper von den jüngsten Tiefs. Doch die zwischenzeitlich zweistelligen Gewinne sind am Nachmittag etwas zusammengeschmolzen, nachdem das Unternehmen mitteilte, den Quartalsbericht um zwei Wochen zu verschieben – dabei war der Schritt bereits geplant gewesen.
Am 17. August gewährt Uniper nun Einblick in seine Zahlen. Bislang wollte der Versorger bereits in der kommenden Woche, am 2. August, die Bücher öffnen. Wegen des Rettungspakets der Bundesregierung hatte Uniper aber schon mitgeteilt, dass sich die Zahlenvorlage verschieben könnte.
Uniper war wegen der schweren Gaskrise zuletzt in die Bredouille geraten und ist auf staatliche Hilfe angewiesen, um nicht in Liquiditätsengpässe zu kommen. Da nach wie vor unklar ist, wie es mit den russischen Gaslieferungen weitergeht, bleibt die Situation auch nach den Wartungsarbeiten an Nord Stream 1 kritisch. Gazprom hatte die Lieferungen am Mittwoch auf 20 Prozent der maximalen Auslastung gesenkt. Für Uniper bedeutet das, dass mehr Gas auf anderen Wegen zu höheren Preise beschafft werden muss, um die Verträge zu erfüllen.
Tag für Tag sind bei der Uniper-Aktie hohe Kursausschläge in beide Richtungen zu beobachten. Da ein Ende der Gaskrise nicht in Sicht ist, sollten Anleger aber weiter davon absehen zu investieren. Die Risiken sind trotz staatlicher Unterstützung zu groß.