Die Bundesregierung hat den Kohleausstieg am Mittwoch nach langem Hin und Her beschlossen. Unabhängig davon hat der konventionelle Versorger Uniper nun seinen eigenen Plan vorgelegt. Bis Ende 2025 will der MDAX-Konzern alle Kohlekraftwerke in Deutschland abschalten – bis auf die umstrittene neue Anlage Datteln 4.
„Wir wollen ein Zeichen setzen, dass den Diskussionen der letzten Jahre nun auch Taten folgen”, sagte Uniper-Chef Andreas Schierenbeck am Donnerstag. Der Konzern wolle damit einen aktiven und konstruktiven Beitrag zu einem zügigen Ausstieg aus der Kohleverstromung in Deutschland leisten. Bis 2025 solle der CO2-Ausstoß noch einmal um bis zu 40 Prozent sinken.
Derweil soll das umstrittene Steinkohlekraftwerk Datteln 4 wie geplant im Sommer die Arbeit aufnehmen – und bis Ende 2038 betrieben werden. „Datteln 4 hilft, die Emissionsziele der Bundesregierung zu erreichen und die Versorgungssicherheit zu bezahlbaren Kosten zu gewährleisten“, hatte CFO Sascha Bibert dem AKTIONÄR bereits vor der Zulassung gesagt.
In der neuen Energiewelt will Uniper mit Gaskraftwerken zum Garant für Versorgungssicherheit werden. Da die Erneuerbaren Energien den Bedarf noch lange nicht dauerhaft decken können, könnte dieser Plan aufgehen. Die komplexe Situation um den Großaktionär Fortum bleibt zwar ungeklärt, dennoch ist die Aktie in Zeiten hoher Volatilität dank geringer Ausschläge ein sicherer Hafen für konservative Anleger. Diese lassen die Gewinne laufen und freuen sich über die Dividendenrendite von 3,6 Prozent.