Es geht jeden Tag ein bisschen weiter nach unten: Auch am Mittwoch markiert die Aktie des kriselnden Gasversorgers Uniper ein neues Rekordtief. Während sich die Gaskrise weiter zuspitzt und die Liquiditätslage angespannt bleibt, äußern sich die Analysten immer skeptischer zu den Aussichten für Uniper.
Besonders drastisch fällt das Urteil beim Bankhaus Metzler aus. Uniper sei eine „Schachfigur im politischen Spiel“, so Analyst Guido Hoymann. Er senkte sein Kursziel deutlich von 5,50 auf 2,00 Euro und rät weiter „Sell“. Mit der Einstellung der russischen Gaslieferungen und steigenden Gaspreisen habe sich die Situation wieder verschärft.
Hoymann kappte die Schätzungen für 2022 und rechnet auch im kommenden Jahr mit höheren Verlusten als bisher. Hinzu kommt: Die Schulden dürften auf rund acht Milliarden Euro anwachsen und es dürfte viele Jahre dauern, bis der Substanzverlust kompensiert werden könnte.
Credit Suisse wendet sich ab
Massiv nach unten geschraubt hat ihr Kursziel auch die Credit Suisse. Nachdem bislang noch das Kursziel 24,60 Euro und die Einstufung „Neutral“ lauteten, sind es nun lediglich noch 4,00 Euro und „Underperform“. Uniper sei wie kein anderes Unternehmen ihrer Bewertungsliste von Russland abhängig, so Analystin Wanda Serwinowska. Die Unsicherheit dürfte angesichts der aktuellen geopolitischen Situation bestehen bleiben.
Die Uniper-Krise ist kaum zu lösen. Angesichts des hohen Liquiditätsbedarfs droht noch eine massive Verwässerung der Altaktionäre. Anleger lassen weiter die Finger von der Aktie.