Die Unicredit serviert den Anlegern Zahlen für das dritten Quartal, die gut ankommen dürften. Die stark gestiegenen Zinsen haben der italienischen Großbank nämlich einen größeren Gewinnsprung beschert als erwartet. Und: Für das Gesamtjahr rechnet das Management jetzt mit noch höheren Erträgen als bislang.
Unter dem Strich stand ein Überschuss von 2,3 Milliarden Euro und damit gut 35 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, als 1,2 Milliarden Euro zu Buche standen. Analysten hatten indes lediglich mit 1,9 Milliarden Euro gerechnet. Auch die Einnahmen in Höhe von 5,97 Milliarden Euro schlugen die Markterwartungen, die bei 5,74 Milliarden Euro gelegen hatten.
Die Bank hob zudem die Prognosen an: Unicredit erwartet für 2023 einen Nettoertrag von über 22,2 Milliarden Euro (zuvor: 21,5 Milliarden Euro). Das Geldhaus strebt 2024 einen Nettogewinn von mindestens 7,25 Milliarden Euro und eine Ausschüttung an die Aktionäre von mindestens 6,5 Milliarden Euro an.
Darüber hinaus will die Bank erneut eigene Aktien zurückkaufen. Wenn Anteilseigner und Aufsicht zustimmen, sollen auf diesem Weg 2,5 Milliarden Euro an die Aktionäre fließen. Zugleich will die Unicredit die Zahlung der Sondersteuer vermeiden, mit der die italienische Regierung "Übergewinne" der Banken im Land infolge des Zinsanstiegs teilweise abschöpfen will. Dazu will das Management 1,1 Milliarden Euro in eine Kapitalreserve stecken, die als Puffer für künftige Verluste dient und nicht in Form von Dividenden oder Aktienrückkäufe an die Anteilseigner abgegeben werden darf. Dabei verwies das Institut auf eine entsprechende Klausel im Gesetz.
Unicredit hat herausragend geliefert. Die Aktie bleibt daher ein klarer Kauf, zumal auch die Ausschüttungen Laune machen: Im laufenden Jahr wird die Dividendenrendite auf 6,5 Prozent geschätzt. Wer investiert ist, bleibt dabei und lässt die Gewinne einfach weiter laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)