Paukenschlag bei der UniCredit: Während die Gespräche mit der Commerzbank laufen, überrascht die italienische Großbank mit einem Übernahmeangebot für den AKTIONÄR-Tipp Banco BPM. Sie bietet 10,1 Milliarden Euro für die Konkurrentin. Steht die Commerzbank-Übernahme damit vor dem Aus?
Die UniCredit, die aktuell vor allem aufgrund ihres Interesses an der Commerzbank im Fokus steht, hat am Montag ein Angebot für ihren italienischen Konkurrenten Banco BPM vorgelegt. Laut einer Mitteilung zu Wochenbeginn hat Unicredit ein freiwilliges Umtauschangebot für sämtliche ausstehende Banco-BPM-Aktien zum Preis von 6,657 Euro je Aktie unterbreitet. Das Angebot bewertet die Bank mit etwa 10,1 Milliarden Euro.
Die Übernahme soll, vorbehaltlich der Zustimmung der Regulierungsbehörden, bis Juni 2025 abgeschlossen werden. Innerhalb eines Jahres nach Abschluss will UniCredit die Integration von Banco BPM vollständig umgesetzt haben.
„Europa benötigt stärkere und größere Banken, um seine wirtschaftliche Entwicklung zu fördern und im globalen Wettbewerb bestehen zu können“, erklärte UniCredit-Chef Andrea Orcel zu den aktuellen Expansionsplänen.
Zu den Gesprächen mit der Frankfurter Commerzbank hieß es, diese würden aufgrund der anstehenden Bundestagswahlen in Deutschland verlängert, aber keinesfalls abgesagt. UniCredit bezeichnete die Beteiligung an der Commerzbank weiterhin als strategisch bedeutsam mit erheblichem Wachstumspotenzial. Die Marktkapitalisierung der Commerzbank liegt derzeit bei rund 18 Milliarden Euro.
Banco BPM ist eine laufende AKTIONÄR-Empfehlung. Ein Grund dafür war die Attraktivität für Übernahmen. Diese hat sich nun erfüllt. Die Aktie reagiert mit einem Kurssprung von über acht Prozent. Das Plus seit Empfehlung wurde damit auf über 50 Prozent ausgebaut.
UniCredit will aber auch bei der Commerzbank am Ball bleiben. Auch diese Übernahme ist damit keinesfalls vom Tisch. Beide Konkurrenten stehen ebenfalls weiterhin auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Die Commerzbank-Aktie ist selbst ohne Übernahmefantasie attraktiv bewertet und UniCredit zählt zu den stärksten Banken des Kontinents.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.