Omikron verursacht offensichtlich weniger schwerwiegende Infektionsverläufe als frühere Varianten von Covid-19. Das ist gut für alle, die sich anstecken und womöglich ist damit der Wendepunkt der Pandemie in Sicht, so das Analyseunternehmen Airfinity. Nicht so vorteilhaft ist es für die Umsätze der Pharmaunternehmen mit Impfstoffen in diesem Jahr.
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Airfinity berichtet, soll der Umsatz mit Covid-Impfstoffen (ohne China und Indien) bis 2022 auf etwa 85 Milliarden Dollar ansteigen. Das ist deutlich weniger als die frühere Schätzung von 118 Milliarden Dollar, so das Analysehaus am Freitag in London.
Die Revision sei teilweise auch auf niedrigere Preise in ärmeren Ländern zurückzuführen. Zudem stützt die Omikron-Variante die Hoffnungen auf ein baldiges Pandemie-Ende, was Bestellungen entwickelter Länder dämpft, so Airfinity.
Trotzdem nehme die Nachfrage nach Impfstoff weiter zu, vor allem Booster-Impfungen in entwickelten Ländern spielten eine wichtige Rolle. Airfinity schätzt, dass die Umsätze 2022 um fast 30 Prozent steigen dürften, von etwa 66 Milliarden Dollar letztes Jahr.
Das Analysehaus erwartet für Pfizer/BioNTech einen Umsatz von rund 43 Milliarden Dollar, bei Moderna wird mit 26 Milliarden Dollar gerechnet und bei AstraZeneca mit 4,3 Milliarden Dollar. Pfizer selbst hat einen Umsatz von 31 Milliarden Dollar, Moderna rechnet mit bis zu 22 Milliarden Dollar.
Die Aktien von BioNTech und Moderna stehen auch am Freitag auf der Verliererseite. Meldungen wie von Airfinity sorgen auch nicht dafür, dass die Anleger großes Vertrauen in die beiden Impfstoffhersteller fassen. Die Bewertung von BioNTech ist aber mittlerweile so lächerlich niedrig, dass eine Gegenbewegung nur eine Frage der Zeit sein kann.
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