Das Recycling-Unternehmen hat die Investoren auf dem falschen Fuß erwischt. Für 2019 rechnen die Belgier mit einem EBIT in einer Größenordnung von 475 Millionen bis 525 Millionen Euro, die Schätzung liegt jedoch bei 557 Millionen Euro. Die Aktie geht 16 Prozent in die Knie – das ist der größte Intraday-Kursverfall seit über zehn Jahren. Die Gründe für den schwachen Ausblick überraschen.
Wachstumsstory erhält herben Dämpfer
Umicore glänzte in den letzten Jahren mit hervorragenden Umsatz- und Ergebnissteigerungen. Im Geschäftsjahr 2018 steigerten die Belgier die Erlöse um 17 Prozent auf 3,27 Milliarden Euro. Das EBIT konnte die Gesellschaft sogar seit 2014 auf 514 Millionen Euro mehr als verdoppeln.
Ausgerechnet der wichtige asiatische Markt zwingt Umicore nun zu dem verhaltenen Ausblick. Zwar läuft das Geschäft mit Katalysatoren und Recycling. Doch gerade das zukunftsträchtige Geschäft "Energy & Surface Technologies" sehe sich mit schwierigen Marktbedingungen konfrontiert. Für 2020 stellt Umicore jedoch wieder signifikantes Wachstum bei Umsatz und Ergebnis in Aussicht.
Quelle: Umicore
Es komme zu Verzögerungen auf den Märkten für Elektrofahrzeuge und Energiespeicher bei der Auslieferung von Kathodenmaterialien zwischen zwölf und 18 Monaten. Dass ausgerechnet das zukunftsträchtige Segment schwächelt, schmeckt der Börse überhaupt nicht. Die Aktie fällt wieder in Richtung 52-Wochen-Tief.
Der schwache Ausblick kommt aus charttechnischer Sicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Vergangene Woche hatte die Aktie die 200-Tage-Linie erfolgreich zurückerobert. Nun rückt wieder die breite Unterstützungszone bei 33,00 Euro in den Fokus. Langfristig ist DER AKTIONÄR weiter von der Umicore-Story überzeugt. Daher bleiben investierte Anleger mit einem Stopp bei 32,00 Euro vorerst engagiert.