Die Inflation wirbelt die Smartphonebranche durcheinander. Marktführer Samsung kappt nun seine Ziele, weil Kunden sparen. Xiaomi gewinnt Marktanteile und bleibt langfristig zuversichtlich.
In Zeiten explodierender Energie- und Lebensmittelpreise werden weniger Smartphones verkauft. Das südkoreanische Portal The Elec hat nun erfahren, dass der Gigant Samsung Electronics dieses Jahr statt wie bisher geplant 300 Millionen nur noch 250 Millionen Smartphones absetzen will. 2021 wurden 270 Millionen verkauft.
Xiaomi spart – aber investiert
Im zweiten Quartal gingen die weltweiten Verkäufe laut IDC um neun Prozent zurück. Xiaomi schaffte es Marktanteile zu gewinnen und mit 39 Millionen Einheiten zwei Prozent mehr zu verkaufen, doch kann sich dem Trend nicht völlig entziehen. Offenbar werden rund drei Prozent der Belegschaft entlassen nach dem die Umsätze rückläufig waren. Das lag offenbar an um 35 Prozent gestiegenen Lagerbeständen und daraus resultierenden niedrigeren Verkaufspreisen.
„Sehr, sehr zuversichtlich“
Doch die Chinesen investieren massiv in künftiges Wachstum und neue Produkte. Im Conference Call zu den Zahlen wurde darauf hingewiesen, dass das faltbare Smartphone Fold 2 „sehr, sehr positives“ Feedback im Markt erhält. Schon das zweite Halbjahr dürfte wegen Black Friday und Weihnachten besser werden. Insbesondere langfristig sei man enorm zuversichtlich. Das liegt auch am eigenen Elektroauto, mit dem man ab 2024 „ein Industrieführer“ werden will.
Produkt für 2030
Der überraschend vorgestellte CyberOne (siehe AKTIONÄR TV) sei noch sehr teuer und in einer frühen Phase, doch ein wichtiges Produkt für die Zukunft. Robotik sei die Königsdisziplin und menschliche Roboter das „ultimative Ziel“ für die Industrie.
Schon jetzt wird das Xiaomi-Ökosystem immer wichtiger. Mitte 2022 seien bereits 527 Millionen smarte Xiaomi-Geräte wie Fitnessbänder, Staubsaugerroboter oder Wasserkocher vernetzt gewesen – 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch mit Gaming-Anwendungen wolle man die Monetarisierung seines Netzwerkes vorantreiben.