Der Kampf um Marktanteile bei Food-Delivery gewinnt an Fahrt. Nachdem Takeaway.com bereits ein milliardenschweres Angebot für Just-Eat auf den Tisch gelegt hat, zieht nun Prosus nach - eine Bieterschlacht droht. Die Aktie der Briten geht derweil durch die Decke.
Just-Eat gewinnt an der Börse in London mehr als 20 Prozent auf 727,90 GBp. Prosus, das erst kürzlich erfolgte Spin-Off des südafrikanischen Internetriesen Naspers, bietet 4,9 Milliarden Britische Pfund für das Food-Delivery-Unternehmen von der Insel. Das Angebot entspricht einer Prämie von 20 Prozent gegenüber dem Angebot von Takeaway.com.
In Naspers`Prosus sind die internationalen Aktivitäten des Konzerns gebündelt, darunter ein rund 30-prozentiger Anteil an dem chinesischen Internetkonzern Tencent. Prosus hält zudem 22,3 Prozent an Delivery Hero. Durch die Übernahme von Just-Eat würden die Südafrikaner ihre Marktmacht ausbauen und gleichzeitig die Konkurrenten auf Abstand halten.
Die Aktie von Takeaway.com steigt in Amsterdam um 8 Prozent, die von Delivery Hero in Frankfurt um 5,4 Prozent.
Entbrennt jetzt ein Bieterstreit um Just-Eat? Fakt ist, dass sich Prosus mit den Briten bislang auf keinen Deal einigen konnte. Ob Takeaway.com auf dem aktuellen Niveau allerdings noch einmal nachlegt, ist aufgrund des erreichten Bewertungsniveaus (circa 35x EBITDA) dennoch fraglich. Das gilt umso mehr, da Prosus auf mehr als sechs Milliarden Dollar an Cash sitzt und – sofern nötig – wohl noch einmal nachlegen könnte. Investierte Anleger sollten bei Just-Eat den Stopp nachziehen.