In den letzten Wochen häuften sich die Gerüchte, dass Takeda an einer Übernahme des Pharma-Konzerns Shire interessiert sei. Die Übernahmeschlacht hat begonnen: Takeda hat ein Übernahmeangebot von 63 Milliarden Dollar abgegeben. Für Shire zu wenig. Am gestrigen Abend schaltete sich auch noch der Botox-Hersteller Allergan in den Übernahmepoker ein.
Die Allergan-Aktie rutschte prompt über fünf Prozent ab, die Papiere von Shire allerdings erhielten weiteren Auftrieb. Doch die Freude bei den Aktionären von Shire währte nicht lang. Am Abend gab der Botox-Hersteller noch bekannt, kein Übernahmeangebot für den Pharma-Konzern abzugeben. Daraufhin gab die Shire-Aktie sämtliche Tageskursgewinne wieder ab.
DER AKTIONÄR ist verwundert, dass sich die Pharma-Riege um Shire schlägt. Denn dem Konzern fehlt es an Wachstumsdynamik. Sicherlich ist der ein oder andere Deal, den Shire in den letzten Jahren eingefädelt hat (beispielsweise mit dem AKTIONÄR-Tipp Sangamo), hochinteressant und verspricht langfristig viel Potenzial. Doch auch die Nettoverschuldung von rund 15 Milliarden Dollar müsste ein potenzieller Käufer mit schultern.
Legt Takeda nach?
Takeda hat die Möglichkeit, Shire ein höheres Angebot zu unterbreiten. Doch den Japanern fehlt ohnehin die finanzielle Kraft, einen Deal in der Größe zu stemmen. Aktuell beträgt die Marktkapitalisierung von Takeda gerade einmal rund 38 Milliarden Dollar. Zudem sitzt der Konzern auf knapp sieben Milliarden Nettoschulden.
DER AKTIONÄR rät Anlegern sich aus dem Übernahmepoker rauszuhalten und die Titel Shire, Takeda und Allergan zu meiden.