Vor ziemlich genau einem Jahr hat Apple die Zahl der Aktien durch einen Aktiensplit im Verhältnis 1:7 deutlich erhöht und damit die eigenen Anteile optisch günstiger werden lassen. Kurzzeitig notierte die Aktie des iPhone-Herstellers damit zweistellig, aber nur kurz. Das Papier nahm damals abermals kräftig Fahrt auf und hat seitdem schon wieder mehr als 40 Prozent hinzugewonnen. Eine ähnliche Dynamik könnte auch die Aktie des Online-Videodienstes Netflix an den Tag legen. Auch Netflix plant in wenigen Wochen einen Aktiensplit.
Netflix will seiner Aktie mit einem Aktiensplit neuen Schwung verleihen. Aktionäre sollen am 14. Juli jeweils sechs zusätzliche Aktien für einen Anteilsschein bekommen, wie das kalifornische Unternehmen nach US-Börsenschluss am Dienstag ankündigte. Der Schritt war bereits im April in Aussicht gestellt worden. Der Netflix-Kurs hatte sich seit Jahresbeginn in etwa verdoppelt. Die Aktie schloss am Dienstag bei gut 681 Dollar.
DER AKTIONÄR sieht bei dem Wert noch deutliches Potenzial nach oben und empfiehlt, in jedem Fall weiter investiert zu bleiben. Zur Absicherung sollte ein Stopp bei 415,00 Euro gesetzt werden.
Neue Zielmärkte
Derweil ist ein harter Kampf um den chinesischen Markt entstanden. Der chinesische E-Commerce-Riese Alibaba will einen eigenen Video-Streamingdienst starten und damit Unternehmen wie Netflix oder HBO Konkurrenz machen. Der Dienst soll in ungefähr zwei Monaten beginnen, wie Lui Chunning, Chef der Unterhaltungssparte Alibabas, am Sonntag in Shanghai sagte. Man wolle eine ganz neue Art der Familienunterhaltung schaffen, so Lui Chunning. „Unser Ziel ist es, wie Netflix oder HBO in den USA zu werden“, so der Manager weiter. Es sollen neben Zukäufen von Filmen und Serien auch Eigenproduktionen angeboten werden. Anders als bei den meisten Konkurrenzprodukten werden 90 Prozent der Inhalte kostenpflichtig sein. Nur zehn Prozent sollen demnach kostenfrei angeboten werden, so Liu Chunning.
Der chinesische TV-Streaming-Markt ist hart umkämpft. Neben chinesischen Anbietern wie Tencent oder iQiyi (Baidu-Tochterfirma) dürften Gerüchten zufolge auch demnächst US-Player wie Netflix in den Markt eintreten. Der Wert des chinesischen Online-Videomarktes wird sich nach Schätzungen des chinesischen Marktforschungsinstituts IResearch bis 2018 fast verdreifachen. Neben Alibaba investiert auch Netflix in die Expansion. Das Streaming-Angebot ist bislang in 50 Ländern verfügbar. Konzernberichten zufolge soll das Angebot im Oktober auch in Italien und Spanien verfügbar sein. Das Unternehmen hat sich als Ziel gesetzt, in den nächsten zwei Jahren seine Produkte in 200 Ländern weltweit anzubieten. Netflix produziert die beliebten Serien wie „House of Cars“ oder „Better call Saul“.
(Mit Material von dpa-AFX)