Historisch: Der deutsche Leitindex hat erstmals Notierungen von gut 22.600 Punkten erreicht. Die Hoffnung auf Frieden in der Ukraine treibt den DAX an. Top-Gewinner war am Donnerstag das Papier von Siemens gefolgt von den Autobauern Volkswagen, BMW, Mercedes-Benz, Porsche und dem weltgrößten Chemie-Produzenten BASF.
Die Hoffnung auf einen Waffenstillstand in der Ukraine habe in Europa die Angst vor US-Importzöllen verdrängt, schrieb Marktanalyst Emmanuel Cau von der britischen Investmentbank Barclays. Der Weg dorthin sei vielleicht nicht so einfach, aber die europäischen Aktienmärkte böten aus Bewertungssicht immer noch Potenzial für Kurssteigerungen. Angesichts der Annäherung zwischen Trump und Putin hatten Rüstungswerte zunächst stark nachgegeben, erholten sich aber rasch. Marktbeobachter sagten, es sei jedem klar, dass ungeachtet einer möglichen Friedenslösung im Ukraine-Krieg Europa künftig mehr in die eigene Verteidigungsfähigkeit investieren müsse, sodass die Geschäfte von Rüstungskonzernen weiter florieren dürften.
Das Papier des Technologie-Riesen Siemens sprang nach starken Zahlen auf ein neues Rekordhoch. Jefferies-Experte Simon Toennessen sprach von einem Order-Comeback im Bereich Automatisierung.
Die Anteile von BASF werden hingegen als klarer Gewinner eines potenziellen Friedens in der Ukraine gehandelt. Die Aktie der Ludwigshafener stieg erstmals seit dem Sommer 2023 wieder über die Marke von 50 Euro. Bei BASF sieht die Expertin Georgina Fraser von Goldman Sachs derweil eine "Hochzeit von Makro- und Mikrofaktoren" - also von gesamtwirtschaftlichen und individuellen Impulsen.
Auch die Autobauer zogen wieder Kaufinteresse an der Börse an. Neben guten Zahlen des Reifenherstellers Michelin, die Hoffnung auf eine Belebung der konjunktursensiblen Automärkte geben, treibt auch die potenzielle Entspannung bei etwaigen Strafzöllen an.
Die Rekordfahrt beim DAX hat sich am Donnerstag fortgesetzt. Kurzfristig wäre aus charttechnischer Sicht eine Verschnaufpause gesund. DER AKTIONÄR wird Sie über alle wichtigen Entwicklungen beim DAX und seinen Mitgliedern auf dem Laufenden halten.
Enthält Material von dpa-AFX
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF, Porsche AG, Volkswagen Vz., Mercedes-Benz.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.