Die Tourismus-Industrie und damit TUI sehnt einen schnellstmöglichen Neustart förmlich herbei. Das Thema „Oster-Urlaub 2021“ war eigentlich vom Tisch, nachdem Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer derartigen Gedankenspielen via Bild am Sonntag eine eindeutige Absage erteilte . Nun machen jedoch sowohl die Bundesregierung als auch Landespolitiker der Reisebranche Hoffnungen auf ein zeitnahes Comeback. Die TUI-Aktie goutiert das mit einem Aufschlag von fünf Prozent.
Die derzeitige Lage entwickele sich positiv, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert und verwies auf sinkende Infektionszahlen, weniger intensivmedizinisch betreute Covid-19-Patienten und den Rückgang der Todesfälle. Die Bundesregierung „insgesamt arbeitet daran, dass Ostern 2021 schon wieder ein etwas anderes Fest wird, als Ostern 2020 war“, erklärte Seibert.
Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther will den Osterurlaub keineswegs abschreiben. „Wir haben in der letzten MPK einen klaren Fahrplan verabredet, eine Öffnungsstrategie auch für die Bereiche Gastronomie und Beherbergung zu erarbeiten. Ich halte nichts davon, dies nicht mal eine Woche später infrage zu stellen“, sagte der CDU-Politiker der Welt. "Bei uns in Deutschland sehe ich sehr wohl die Möglichkeit, dass wir Inlandstourismus bis zu diesem Zeitpunkt möglich machen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Unser Ziel muss es sein, ein anderes Ostern erleben zu können als im vergangenen Jahr“, ergänzte er.
Berlins Regierender Bürgermeister Müller will ebenfalls noch keiner Absage des Osterurlaubs das Wort reden. „Ich glaube, es ist verfrüht, das so festzulegen“, sagte er im ZDF. Man habe es in den vergangenen sechs, sieben Wochen geschafft, um 100 Punkte runterzukommen.
Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder verwies darauf, dass Ostern erst „ungefähr in sieben Wochen“ sei. Es gehe darum, „klug und Schritt für Schritt zu agieren“, erklärte der CSU-Politiker. Und sein Innenminister Joachim Herrmann ergänzte, dass Inlandstourismus Anfang April "durchaus vorstellbar sei". "Unser Ziel muss es sein, dass an Ostern Gaststätten und Hotels wieder geöffnet sind", so Herrmann.
Optimismus ist in diesen extremen Corona-Zeiten gerade für den Tourismus wichtig. Und die geäußerte Zuversicht der Politiker in Sachen Inlands-Tourismus wird der Reisebranche guttun. Auch wenn TUI vor allem Spezialist für die Mittelmeer-Destinationen ist – der Anteil des Deutschland-Geschäfts am Gesamtumsatz dürfte in diesem Jahr weiter ansteigen.
Die TUI-Aktie, die DER AKTIONÄR in seinem Langfrist-Depot hält, sieht durch den heutigen Kurssprung auch charttechnisch wieder besser aus. Wichtig ist, dass investierte Anleger gute Nerven haben und sich der (Corona-)Risiken bewusst sind. DER AKTIONÄR ist für das Papier des weltweit größten Reisekonzerns weiterhin vorsichtig optimistisch.
(Mit Material von dpa-AFX)