Die TUI-Aktie hat einen wilden Handelstag hinter sich. Der Konzern öffnete am Mittwoch vor Börsenöffnung seine Bücher (DER AKTIONÄR berichtete) und konnte die Anleger zunächst nicht überzeugen. Die Papiere rutschten zu Handelsbeginn um rund neun Prozent ab. Doch am Nachmittag kam es plötzlich zum Turnaround.
Vorstandschef Sebastian Ebel berichtete am Mittwoch von guten Geschäften mit Kunden aus Großbritannien und Deutschland. Dennoch blieb Tui im Geschäftsjahr 2023/24 mit insgesamt 20,3 Millionen Veranstaltergästen noch hinter den 20,6 Millionen aus dem Vorkrisenjahr 2019 zurück. Ebel denkt, diese Marke im neuen Geschäftsjahr bis Ende September 2025 zu knacken. Auch der operative Gewinn des Konzerns soll nach seinem jüngsten Sprung weiter wachsen.
Längst erwirtschaftet Tui die Gewinne weniger mit dem Verkauf von Hotelübernachtungen und Flügen als mit den eigenen Hotels und Kreuzfahrtschiffen. Von dem operativen Gewinn in Höhe von 1,3 Milliarden Euro stammen 1,1 Milliarden aus der Sparte "Urlaubserlebnisse". Diese umfasst neben den Hotelketten wie Riu und Tui Blue, die Robinson Clubs, die Kreuzfahrt-Reedereien Tui Cruises, Hapag-Lloyd und Marella sowie die Veranstalterangebote an den Urlaubszielen.
Die jüngsten Buchungszahlen stimmen Ebel optimistisch, dass die Menschen trotz schwierigerer Wirtschaftslage weiterhin eifrig Reisen buchen. Bis jetzt habe Tui bereits 62 Prozent des Winterprogramms verkauft, für Sommer 2025 seien es 17 Prozent.
"Unser Ziel bleibt, mit Tui in allen Segmenten profitabler, effizienter und stärker zu werden", sagte Ebel. Im neuen Geschäftsjahr 2024/25 soll der Konzernumsatz um weitere fünf bis zehn Prozent zulegen. Der bereinigte operative Gewinn soll um sieben bis zehn Prozent steigen und damit ebenso stark, wie im mittelfristigen Schnitt geplant. Dabei will der Vorstand den Schuldenberg weiter abtragen. Im abgelaufenen Jahr verringerte sich die Nettoverschuldung des Konzerns um eine halbe Milliarde auf 1,6 Milliarden Euro.
An der Börse wurden die Neuigkeiten anfänglich mit Kursverlusten quittiert: Obwohl die Geschäftszahlen in etwa so ausfielen wie von Analysten erwartet, verlor die Tui-Aktie am Vormittag zeitweise achteinhalb Prozent auf rund 7,74 Euro. Erst kurz nach Mittag drehte sie ins Plus. Am Ende des Tages gehörte das Papier mit einem Kursgewinn von rund drei Prozent sogar zu den stärksten Titeln im MDAX.
DER AKTIONÄR hatte vor den Zahlen zum Kauf des Scheins mit der WKN MG0RFA geraten. Wer der Empfehlung gefolgt ist, kann sich schon jetzt über ein Plus von mehr als 30 Prozent freuen und den Stopp auf den Einstandskurs von 0,52 Euro nachziehen.
Enthält Material von dpa-AFX