Die TUI-Aktie hält sich weiterhin durchaus stabil über der psychologisch wichtigen Zwei-Euro-Marke. Unternehmensseitig gibt es derzeit keine neuen Nachrichten. Vielmehr richten sich die Augen der Investoren bereits auf den 14. Februar. An diesem Tag findet die Hauptversammlung des Reiseveranstalters statt.
Es wird richtig spannend: Die Aktionäre sollen im Rahmen ihrer jährlichen Zusammenkunft über die von der TUI mit dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) im Dezember getroffene Vereinbarung beschließen. Dabei geht es um die Rückzahlung der staatlichen Corona-Hilfen: Zum einen will TUI bis Ende 2023 die Stille Einlage I in Höhe von nominal 420 Millionen Euro vollständig zurückzahlen, zum anderen sieht der Plan auch den Rückkauf der verbliebenen Optionsanleihe in Höhe von 59 Millionen Euro vor. Das Geld dafür wollen die Hannoveraner über eine Kapitalerhöhung mit vorheriger Kapitalherabsetzung (DER AKTIONÄR berichtete) einsammeln.
Die Analysten zeigen sich jedenfalls mehrheitlich skeptisch. Von 20 von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Experten würden elf die Aktie verkaufen, sieben stehen dem Tourismus-Titel "neutral" gegenüber. Nur zwei Analysten raten derzeit zum Kauf. Das 12-Monats-Konsensziel von 1,83 impliziert rund 20 Prozent Abwärtspotenzial.
Die TUI-Aktie pendelt am Donnerstag um ihren Vortagesschluss bei 2,08 Euro. Auf dem Weg nach oben müsste der Titel zunächst das Januar-Hoch bei rund 2,20 Euro aus dem Weg räumen, darüber rückt die mittelfristige Abwärtstrendlinie bei etwa 2,50 Euro ins Blickfeld. Nach unten sichert – nach der besagten Zwei-Euro-Marke – der GD200 bei 1,74 Euro ab.
Die Hauptversammlung am 14. Februar steht unmittelbar bevor. Ob die Aktionäre die geplanten Kapitalmaßnahmen goutieren, bleibt abzuwarten. DER AKTIONÄR steht – genauso wie die Mehrheit der Analysten – der TUI-Aktie kritisch gegenüber und beobachtet das weitere Geschehen von der Seitenlinie aus. Aktie ist aktuell kein Kauf.