Für den Tourismus und damit auch für TUI bleibt die Lage de facto schwierig. Mit der Türkei landet ab Dienstag eine weitere beliebte Destination auf der Liste der Corona-Hochrisikogebiete. Dazu gesellt sich eine negative Analystenstimme. Immerhin gibt es auch etwas Positives für die gebeutelte Tourismus-Branche.
Wegen steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung mit der Türkei ein wichtiges Urlaubsland am Mittelmeer als Hochrisikogebiet ein. Das südosteuropäische Land ist gerade bei Familien aufgrund seines guten Preis-Leistungsverhältnisses äußert populär. Vor Corona trug die Türkei mit sieben Prozent zum Gesamtumsatz von TUI bei.
Spanien bereits dabei
Ende Juli wurde bereits mit Spanien eine andere Top-Mittelmeer-Destination mit dem Etikett „Hochrisikogebiet“ versehen. Eine leichte Verbesserung gibt es immerhin für Portugal. Das Land ist kein Hochrisikogebiet mehr. Ausgenommen sind mit der Algarve und Lissabon zwar zwei wichtige Reiseziele auf dem Festland – zumindest ist mit Madeira gerade eine bei den „Best-Agern“ beliebte Insel-Destination wieder offen.
Hintergrund: Rückkehrer aus Hochrisikogebieten, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen bei der Einreise nach Deutschland in eine zehntägige Quarantäne, aus der sie sich nach fünf Tagen freitesten können. Da die Quarantänepflicht auch für Kinder gilt, sieht der Deutsche Reiseverband (DRV) gravierende Nachteile für Familien. Denn für unter 12-Jährige ist bisher noch kein zugelassener Impfstoff verfügbar. „Die Familien haben somit keinerlei Möglichkeit, die Quarantäne zu umgehen", kritisiert DRV-Präsident Norbert Fiebig.
DZ Bank bestätigt Negativ-Rating
Unterdessen hat die DZ Bank ihre für den weltweit größten Reiseveranstalter nach Zahlen zum dritten Geschäftsquartal auf "Verkaufen" mit einem fairen Wert von 2,60 Euro belassen. Bei dem Reisekonzern habe sich zwar die Gesamtsituation wegen deutlich steigender Buchungen gegenüber dem Vorjahr etwas entspannt, schrieb Analyst Herbert Sturm in einer am Freitag vorliegenden Studie. Gewissen Anlass zur Sorge bereiteten aber die negative Eigenkapitalquote und die Nettoverschuldung. Nach Einschätzung des Experten dürfte der Konzern frühestens im Geschäftsjahr 2022/23 in die Gewinnzone zurückkehren
Die TUI-Aktie verliert am Montag 1,5 Prozent und notiert bei 3,87 Euro.
TUI ist weiterhin im Würgegriff der Pandemie und dabei von der weiteren Corona-Entwicklung abhängig. Aktuell drängt sich ein Einstieg beim Touristikkonzern aus Hannover nicht auf, da auch das Chartbild alles andere als vielversprechend aussieht – so notiert der Kurs sowohl unter dem GD200 als auch dem GD50.