Die TUI-Aktie hat zuletzt stark performt und temporär – am 27. September – sogar die psychologisch wichtige 7-Euro-Marke übersprungen. Dazu haben auch die starken Q3-Zahlen beigetragen, die vor allem vom guten Hotelgeschäft und der starken Kreuzfahrtsparte geprägt waren. In einer schwächelnden Sparte soll es indes strategische Veränderungen geben.
Konkret will TUI seinen Geschäftsbereich “Märkte & Airline” zu einem globalen Marktplatz für touristische Produkte und damit sowohl die weltweite Präsenz als auch die Bekanntheit seiner Marke ausbauen. Der Fokus liege auf Pauschalreise-Paketen, die bisherige Angebotspalette werde um dynamisch produzierte Pakete sowie um weitere touristische Zusatzleistungen ergänzt.
Um das Wachstum des Konzerns auch außerhalb des aktuellen Portfolios zu stärken, werde es künftig den Bereich "Expansion Businesses" geben, der die Funktion eines Katalysators für die Einführung neuer Produktplattformen, die Erschließung neuer Kundensegmente sowie den Eintritt in neue Quellmärkte haben soll. Ziel sei es laut TUI-Boss Sebastian Ebel mehr Produkte an mehr Kunden in mehr Ländern auf der Welt zu verkaufen.
Hintergrund: Hinter Märkte & Airline verbirgt sich das Veranstalter-Geschäft, das mehr als 80 Prozent der Umsätze ausmacht. Und das war in den ersten neun Monaten mit einem operativen Minus von rund 400 Millionen Euro stark defizitär. Zum einem wird das Geschäft durch die nach wie vor hohen Zinszahlungen belastet, zum anderen befindet sich TUI in einer Umstrukturierung hin zu mehr Digitalisierung und mehr dynamischer Paketierung, also das separate Buchen von Einzelleistungen (Flug, Hotel, Ausflüge) – im Gegensatz zur klassischen Pauschalreise. Und: Im Vergleich zu den profitableren Segmenten wie Hotels und Kreuzfahrten hat das Veranstaltergeschäft deutlich geringere Margen.
Die TUI-Aktie kann am Dienstagnachmittag rund 0,7 Prozent auf 6,88 Euro zulegen. Das Chartbild der TUI-Aktie hat sich in den vergangenen Tagen aufgehellt. Mit der jüngsten Überwindung eines mittelfristigen Abwärtstrends und des GD200 (aktuell 6,56 Euro) könnte es aus charttechnischer Sicht nun bis zum Widerstand im Bereich 7,40 Euro (früheres Ausbruchsniveau) gehen. Nach unten fungiert besagte wichtige Trendlinie als Support.
Dass TUI sich der schwächelnden Veranstalter-Sparte annimmt, ist der richtige strategische Ansatz. Überdies bleibt DER AKTIONÄR bei seiner jüngst geäußerten Einschätzung: An schwächeren Tagen können kurzfristig orientierte Anleger beziehungsweise Trader TUI-Aktie kaufen – wichtig wäre aus technischer Sicht, dass es zu keinem erneuten Rückfall unter die 200-Tage-Linie kommt.
Hinweis: DER AKTIONÄR hatte Tradern am Freitag in einem Plus-Artikel zudem einen Turbo-Call empfohlen, der ein Potenzial von etwa 70 Prozent hat, sollte die TUI-Aktie auf 8,00 Euro steigen. Dieser Schein (HS8RR3) notiert aktuell (1,23 Euro) unter dem Empfehlungskurs (1,31 Euro).