Die Kreuzfahrt-Branche befindet sich in der Flaute. Das Coronavirus bringt das Business nach Jahren des Wachstums zum Stillstand. Das trifft auch den Reisekonzern TUI. Doch die Branche bekommt nun unverhofften Rückenwind.
Für mächtig Zündstoff sorgte der Einstieg des Saudi-Staatsfonds beim Kreuzfahrt-Unternehmen Carnival. Am Montag gab der Saudi-Staatsfonds PIF bekannt, einen Anteil von acht Prozent beim TUI-Wettbewerber erworben zu haben. (DER AKTIONÄR berichtete).
Scheinbar erweckt der Einstieg Vertrauen in die gesamte Kreuzfahrt-Branche, denn die TUI-Aktie wirkt wie entfesselt. Nachdem die Aktie bereits im gestrigen Handelsverlauf stieg, legt sie heute nochmal nach – satte 20 Prozent Kursgewinn stehen auf der Kurstafel seit Beginn der Handelswoche.
Der deutsche Reisekonzern investierte in den vergangenen Jahren kräftig in sein Kreuzfahrtgeschäft, denn die Branche gilt als lukrativ. Die „Mein Schiff“-Flotte besteht mittlerweile aus sieben Schiffen mit insgesamt knapp 18.000 Betten.
Die Aktie ist ein heißes Eisen. Der Einstieg des Großinvestors bei Carnival ist für die gesamte Reise- und Touristikbranche ein positives Zeichen. Doch welche Schäden die Krise anrichtet und wie lange das Geschäft still steht, ist noch nicht absehbar. Ausnahmslos mutige spekulativ orientierte Anleger können auf einen Turnaround setzen. Der Stoppkurs bei 2,90 Euro sollte unbedingt beachtet werden, um größere Kursverluste zu vermeiden.