Nachdem die TUI-Aktie gestern zum Handelsstart nach einer aufsehenerregenden Unternehmensmeldung deutlich eingeknickt ist, konnte sich der Kurs im weiteren Tagesverlauf zumindest wieder etwas erholen. Die Hoffnung, dass sich diese Entwicklung heute fortsetzen wird, wurde nun im Keim erstickt. Es geht weiter abwärts.
So verbilligen sich die Anteile des europäischen Marktführers im Touristikgeschäft zwischenzeitlich um weitere 15 Prozent. Eine TUI-Aktie kostet nun weniger als 3,00 Euro. Der gesamte Börsenwert beläuft sich aktuell nur noch auf 3,3 Milliarden Euro. Wohlgemerkt bei einem Unternehmen, das zuletzt über ein Eigenkapital von 4,2 Milliarden Euro verfügte und im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 18,9 Milliarden Euro sowie einen Gewinn von 400 Millionen Euro (0,71 Euro je Aktie) erwirtschaftete.
Doch bei den Marktteilnehmern überwiegt derzeit die nicht unberechtigte Angst, dass der Corona-Ausnahmezustand, der das komplette TUI-Geschäft praktisch lahmlegt, sich noch über mehrere Wochen fortsetzt.
Die entscheidende Frage bei TUI lautet nun: Wie lange hält der aktuelle Corona-Ausnahmezustand noch an? Geht man davon aus, dass das Geschäft der Reiseveranstalter nach wenigen Wochen wieder halbwegs normal fortgeführt werden kann, ist die Aktie ein klarer Kauf. Hierfür müsste dann entweder das Virus deutlich eingedämmt werden oder sich die Gesellschaft eben einfach eingestehen, dass das Coronavirus ähnlich wie das Grippevirus zukünftig einfach Teil unseres Lebens bleiben wird.
Hält der aktuelle Ausnahmezustand noch über mehrere Monate an, so dürfte es mit dem Aktienkurs noch weiter nach unten gehen.
Wer auf das erste Szenario setzt, kann sich nun allmählich wieder erste Positionen ins Depot legen. Der Stoppkurs sollte bei 2,20 Euro platziert werden. Wer eher an das zweite Szenario glaubt, kann nach möglichen (!) Profiteuren Ausschau halten.