TUI verbreitet zusehends Optimismus. Nicht nur die Buchungslage für den Winterurlaub sei nicht schlecht (DER AKTIONÄR berichtete), vielmehr könne auch der kommende Sommer eine "Rückkehr zur Normalität" bedeuten, so TUI-Deutschland-Chef Stefan Baumert. Kann die Aktie des Reiseveranstalters nun nach ihrem gestrigen Plus weiter Boden gut machen?
TUI geht davon aus, dass im nächsten Sommer – trotz der aktuellen Zuspitzung der Infektionslage in Deutschland – "ganz oder annähernd" das Vorkrisenniveau aus 2019 in Sicht ist. "Wir sind optimistisch, dass wir nächstes Jahr zur Normalität zurückkehren können", sagte Baumert. Speziell für Mittelmeer-Ziele in Spanien, der Türkei oder Griechenland gelte: "All das, was wir an Vorausbuchungen sehen, ist sehr ermutigend".
Dazu tragen vor allem Frühbucher-Ermäßigungen bei. Diese sollen auch dafür sorgen, dass der früher traditionell buchungsstarke Monat Januar trotz des aktuellen (coronabedingten) Trends zur Kurzfristbuchung wieder stärker anspringt als in diesem Jahr. Denn nur mit Frühbucher-Preisen könne man sich noch sein Wunschhotel und günstige Preise sichern, so Baumert, weil in gut laufenden Destinationen wie Griechenland die Hotelpreise steigen.
Die TUI-Aktie notiert trotz dieser Aussagen am Dienstagvormittag in schwächerem Marktumfeld im Minus. Am gestrigen Montag hatte sich die Aktie leicht erholen können, nachdem sie temporär unter die Unterstützungs-Marke bei 2,43 Euro gerutscht war.
Dass das TUI-Management (Zweck-)Optimismus verbreitet, ist sonnenklar. Dennoch dürfte die Lage für den Tourismus mit Blick auf die aktuelle Corona-Entwicklung in den kommenden Monaten angespannt bleiben. Und ob der Sommer 2022 tatsächlich à la 2019 wird, ist keineswegs ausgemachte Sache. Kurzum: Da auch das Chartbild negativ aussieht, sollten Anleger besser weiterhin einen Bogen um das Papier des Touristik-Konzerns aus Hannover machen.
(Mit Material von dpa-AFX)