Die TUI hat ihr Rückholprogramm für im Ausland gestrandete Urlauber bei den eigenen Kunden und Auftragsflügen für das Auswärtige Amt fast vollständig abgeschlossen. Zwischen 94 und 95 Prozent der wegen der Corona-Krise festsitzenden Touristen seien mittlerweile wieder in Deutschland, hieß es am Mittwoch aus der Unternehmenszentrale. Binnen zehn Tagen habe die Konzernlinie TUIFly knapp 70.000 Menschen mit 350 Flügen in die Bundesrepublik gebracht.
Das Krisenzentrum in Hannover arbeite nun "mit Hochdruck" daran, noch Kunden aus Fernzielen wie Thailand, Mauritius, Mexiko oder Sri Lanka einen Heimflug anzubieten. "Dazu chartern wir auch Maschinen und nehmen auch Gäste von anderen Veranstaltern mit, die in diesen Gebieten Urlaub gemacht haben." Der überwiegende Teil des regulären Programms einschließlich Kreuzfahrten und Hotelbetrieb ruht beim größten Touristikkonzern der Welt seit Mitte März.
Die Reisebranche ist von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie besonders stark betroffen. Die Buchungen sind im Keller, viele Länder haben den normalen Luftverkehr unterbrochen. TUI erwägt, auch vom Bund und mehreren Ländern auf den Weg gebrachte Hilfen zu beantragen, wartet derzeit aber noch die formalen Beschlüsse von Bundestag und Bundesrat ab. Man sei hierzu in Gesprächen, erklärte das Unternehmen.
Vom anfänglich deutlichen Kursplus am heutigen Mittwoch ist mittlerweile nur noch ein Plus von gut drei Prozent übrig. Die Aktie von TUI bleibt ein äußerst heißes Eisen. Die Probleme sind groß und die Perspektiven unklar. Dennoch können mutige Anleger mit viel Geduld weiterhin allmählich erste Positionen bei der heruntergeprügelten Aktie aufbauen. Wichtig ist es hierbei, die Position mit einem Stoppkurs abzusichern. DER AKTIONÄR hat zuletzt empfohlen, diesen von 2,20 auf 2,50 Euro nachzuziehen.
(Mit Material von dpa-AFX)