Die TUI-Aktie tendiert weiter zur Schwäche. Die Papiere des Reiseveranstalters aus Hannover stehen auch zur Wochenmitte auf der Verliererliste. Konkret gibt der Urlaubs-Titel im frühen Handel rund ein halbes Prozent nach. Dennoch zeigt sich die touristische Nachfrage mit Blick auf ein bekanntes Branchen-Barometer nach wie vor robust.
Der touristische Vertriebsklima-Index der Unternehmensberatung Dr. Fried & Partner, bei dem 157 Reisebüros befragt wurden, verbessert sich im Mai sowohl in Bezug auf die aktuelle Lage des Vertriebs als auch auf die Erwartungen für die nächsten sechs Monate, wie der Reisevor9-Newsletter berichtet. Im Mai gaben demnach 55 Prozent der Befragten an, dass die Lage gut sei. Im Vormonat lag der Wert noch bei 47 Prozent.
Auch die Erwartungen für die Nachfrage nach Reiseleistungen in den kommenden sechs Monaten sind laut Vertriebsklima-Index überwiegend optimistisch. Im Mai erklärten laut der Umfrage 30 Prozent der Teilnehmer, dass sie mit einer steigenden Nachfrage rechnen. Das entspricht einem deutlichen Anstieg im Vergleich zu 22 Prozent im Vormonat. Genauso ist ein Teil der Befragten auch hinsichtlich der Ertragssituation mit Blick auf die nächsten sechs Monate optimistisch eingestellt. Im Mai erwarteten 28 Prozent eine Verbesserung ihrer Gewinne, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu 21 Prozent im April darstellt.
Auch beim Platzhirsch TUI läuft es rund. Der Ausblick für 2024 wurde jüngst bestätigt. Während die Erlöse um zehn Prozent auf etwa 23 Milliarden Euro klettern sollen, wird beim operativen Ergebnis (EBIT) ein Anstieg um 25 Prozent auf rund 1,25 Milliarden Euro erwartet. Die Buchungslage für die Sommersaison 2024 sei weiterhin vielversprechend, da die Buchungen aktuell um fünf Prozent über dem Vorjahresniveau liegen bei um vier Prozent höheren Preisen, heißt es. Das Sommer-Programm sei zu 60 Prozent verkauft.
Die TUI-Aktie verliert am Mittwoch dennoch rund 0,5 Prozent auf 6,31 Euro. Kommt es zu weiterem Druck auf der Verkäuferseite, rückt als Support der GD200 bei 6,21 Euro in den Fokus. Hält diese wichtige Unterstützung nicht, wäre die psychologisch wichtige 6-Euro-Marke die nächste Haltelinie. Treten indes wieder verstärkt Käufer auf, wäre der frühere Support-Bereich um 6,50 Euro, das nächste zu überwindende Hindernis. Für eine signifikante technische Aufhellung müsste die Aktie jedoch die 7-Euro-Marke und idealerweise auch der Bereich um 7,35 Euro (früheres Ausbruchsniveau lag bei 7,41 Euro) zurückerobern.
Trotz der guten Perspektiven und der niedrigen Bewertung könnte die Aktie mit Blick auf das eingetrübte Chartbild ihren Bewegung gen Süden fortsetzen. Investierte Anleger bleiben dabei, beachten jedoch unbedingt die Exit-Marke, die DER AKTIONÄR bei 5,50 Euro verankert hat.