Die Aktie des Reisekonzerns TUI konnte am vergangenen Freitag ähnlich wie etwa auch Easyjet oder Ryanair kräftig vom Wahlausgang in Großbritannien profitieren – obwohl noch in den Sternen steht, ob die neue Machtfülle von Boris Johnson der Branche auch tatsächlich helfen wird. Darauf sollten Anleger jetzt achten.
Wichtig wird für TUI vor allem, dass es nach dem Brexit keinerlei beziehungsweise nur kaum spürbare Einschränkungen bei der Reisefreiheit der Briten in die Europäische Union gibt. Denn der Verkauf von Urlaubsreisen britischer Bürger auf die Balearen oder die Kanaren ist für das Reisevermittlungsgeschäft des Touristikriesen nach wie vor eine wichtige Einnahmequelle.
Den bisherigen Aussagen hierzu kann allerdings entnommen werden, dass sich die EU und Großbritannien bei den vergangenen Verhandlungen bei diesem eher weniger sensiblen Thema relativ problemlos einigen konnten.
Chart bleibt spannend
Rein charttechnisch betrachtet wird es indes nun interessant, ob die TUI-Aktie wieder einen neuen Aufwärtstrend ausbilden kann, nachdem der zuvor seit August intakte kürzlich gerissen wurde. Pendelt der Kurs hingegen weiterhin nur seitwärts, wäre es wichtig, dass zumindest das Zwischentief bei 10,63 Euro nicht unterschritten wird. Denn in diesem Fall wäre ein erneuter Test der 10-Euro-Marke wahrscheinlich.
Aktuell sieht es aber eher danach aus, dass sich die TUI-Papiere allmählich wieder dem Mehr-Monats-Hoch bei 12,70 Euro annähern. Sollte auch diese Hürde genommen werden, stehen die Chancen gut, dass das im Februar aufgerissene Gap bei 13,31 Euro geschlossen wird.
Die Aktie von TUI bleibt nach wie vor für Anleger mit einem schwachen Nervenkostüm ungeeignet. Wer allerdings über Mut und einen langen Atem verfügt, kann beim günstig bewerteten Dividendentitel weiterhin zugreifen (Stopp: 9,70 Euro).
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.