Die aggressive Delta-Variante bereitet der Politik zunehmend Sorgen. Konkret wolle Bundeskanzlerin Angela Merkel laut Pressebericht britische Touristen aus der Europäischen Union (EU) fernhalten. Unterstützung für diese Pläne kommt aus Frankreich. Das Problem für TUI: Großbritannien ist für den Touristik-Konzern der nach Deutschland zweitwichtigste Reisemarkt.
Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Großbritannien auf den höchsten Stand seit mehr als vier Monaten gestiegen. Am Samstag meldeten die Behörden 18.270 neue Fälle - rund 2.400 mehr als am Vortag und so viele wie seit dem 5. Februar nicht mehr. Im Vergleich zum vorigen Samstag hat sich die Zahl fast verdoppelt.
Wie die britische Zeitung The Times berichtete, will Deutschland keine britischen Reisenden aus Großbritiannien in die EU lassen, unabhängig davon, ob sie geimpft wurden oder nicht. Bundeskanzlerin Angela Merkel wolle Großbritannien als Problemland deklarieren, weil die Delta-Variante so weit verbreitet ist. Derzeit stufen neben Deutschland 13 weitere Länder Großbritannien als Virusvariantengebiet ein. Die Pläne stießen bei einigen EU-Partnerländern wie Griechenland, Spanien, Zypern, Malta und Portugal auf Widerstand. Frankreichs Präsident Macron hat sich für eine obligatorische Quarantäne für ungeimpfte Reisende ausgesprochen.
Die TUI-Aktie verliert am Montag im frühen Handel rund drei Prozent und notiert bei 4,58 Euro.
Die britischen Touristen sind – neben den deutschen Urlaubern – für TUI sehr wichtig. Sie vom Reisen EU-weit abzuhalten wäre ein schwerer Schlag für den weltweit größten Reisekonzern. Kurzum: Investierte Anleger bleiben weiter dabei und beachten den Stopp-Kurs bei 3,60 Euro. Ein Neueinstieg drängt sich hingegen nicht auf, zumal sich auch das Chartbild zusehends eintrübt.
(Mit Material von dpa-AFX)