Aktien aus der Reise- und Freizeitindustrie gehören am Montag zu den größten Verlierern in einem freundlichen Marktumfeld. Neben MDAX-Werten wie Fraport oder der Lufthansa (DER AKTIONÄR berichtete) verzeichnet auch die TUI-Aktie Verluste. Grund dürften die wieder steigenden Corona-Zahlen sowie die sich weiter eintrübende Konjunkturstimmung im Euroraum sein.
Letzteres belegt der zu Wochenbeginn vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindikator. Dieser Wert fiel von September auf Oktober um 6,5 Punkte auf minus 38,3 Zähler, wie Sentix am Montag in Frankfurt mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Mai 2020. Sowohl die Konjunkturerwartungen als auch die Lagebewertung trübten sich deutlich ein.
"Die Konjunktur in der Eurozone befindet sich weiter im Absturz", kommentierte Sentix das Ergebnis. "Die anhaltenden Unsicherheiten über die Gas- und Energielage im Winter sind durch den Anschlag auf die Nordstream-Pipelines nicht kleiner geworden." Zu den ökonomischen Sorgen komme das Risiko einer Ausweitung des Ukraine-Kriegs hinzu. Auch global gebe es nur wenig Grund zur Hoffnung.
Die TUI-Aktie verliert zum Wochenauftakt (Mittagszeit) rund ein Prozent und notiert bei 1,25 Euro (Intraday-Tief bei 1,23 Euro). Damit rückt das Allzeit-Tief bei 1,17 Euro als charttechnisch letzte Verteidigungslinie wieder stärker ins Blickfeld.
Die wirtschaftlichen Aussichten trüben sich zunehmend ein. Mit Blick auf die extrem hohe Inflationsrate (September-Teuerungsrate lag bei 10 Prozent) dürfte die Reisenachfrage spürbar einbrechen beziehungsweise allenfalls zu kurzfristigen Buchungen führen, wenn die Menschen wissen, wieviel Geld am Ende des Tages noch für Konsum jenseits der Existenzbedürfnisse übrig ist. Kurzum: Anleger sollten die Aktie trotz des niedrigen Kursniveaus weiterhin besser meiden, da die Risiken die Chancen überwiegen.
Mit Material von (dpa-AFX)