TUI sieht offenbar im letzten Jahresviertel schwächere Nachfrage. Der weltgrößte Reisekonzern plant von Oktober an Kurzarbeit in seinen Reisebüros. Zusammen mit dem Gesamtbetriebsrat sei man übereingekommen, dass die Arbeitszeit um 10 bis 30 Prozent gekürzt werde, so ein Unternehmenssprecher. Die Aktie zeigt sich davon allerdings unbeeindruckt.
Deutschlandweit sind alle 400 eigenen Büros betroffen. Eine zeitliche Begrenzung gebe es erstmal nicht. Wie viele Mitarbeiter betroffen sind, wollte TUI nicht bekanntgeben. Von Beginn der Corona-Pandemie an im März vergangenen Jahres bis zum Jahresbeginn 2021 waren die Beschäftigten schon einmal in Kurzarbeit.
Um die Reisebüros in diesem schwierigen Geschäftsjahr zu unterstützen, verzichtet der Reiseveranstalter nach eigenen Angaben für 2020/2021 auf eine etwaige Provisionsrückbelastung in der Abrechnung im Dezember 2021. "Sollte also eine Rückforderung bestehen - zum Beispiel aufgrund von Stornierungen oder geringerem Buchungsvolumen im Vergleich zu 2019 - verzichten wir auf diese", sagte ein Unternehmenssprecher. Auch im kommenden Geschäftsjahr 2021/2022 bleibe es bei einer monatlichen Abschlagsprovision von 10 Prozent - unabhängig vom TUI-Gesamtumsatz im aktuellen Geschäftsjahr.
Die TUI-Aktie pendelt am Mittwoch um ihren Vortagesschluss von 3,67 Euro.
Kurzarbeit ist natürlich kein gutes Zeichen. TUI und der gesamten Tourismus-Branche kann ein nachhaltiger Aufschwung im Grunde nur gelingen, wenn das Corona-Virus (einigermaßen) unter Kontrolle ist. Kurzum: Die TUI-Aktie steht derzeit nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR, zumal auch das charttechnische Bild alles andere als einladend aussieht.