Die Deutsche Börse kann sich über einen prominenten Neuzugang freuen. Mit TUI kommt Europas größter Reiseveranstalter am kommenden Montag zurück an den Frankfurter Handelsplatz und macht damit gleichsam den Brexit. Die Grundlage dafür war die Zustimmung der Aktionäre auf der Hauptversammlung im Februar (DER AKTIONÄR berichtete). Die TUI-Aktie kann davon am Freitag jedoch nicht profitieren.
Comeback nach zehn Jahren: Seit 2014 war Europas größter Reiseveranstalter wegen der Fusion mit der britischen TUI Travel zugleich an der Londoner LSE, an der Börse Hannover und im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Doch die Doppelnotierung schien aus Investoren-Sicht nicht mehr mehr sinnvoll. Laut TUI werden nämlich 77 Prozent der Aktientransaktionen bereits direkt über das deutsche Aktienregister abgewickelt. Für das Gros der Aktionäre – die Zustimmung auf der HV lag bei starken 93,3 Prozent – war das wohl das schlagkräftigste Argument, die Papiere des Urlaubs-Giganten zurück nach Deutschland zu holen.
Der Börsenwechsel in die Main-Metropole und der zukünftige Handel im „Prime Standard“ ist sozusagen nur der erste Schritt. Am 24. Juni sollen die TUI-Papiere dann in den MDAX aufgenommen werden, der die Entwicklung der 50 größten Aktienunternehmen, die auf die 40 Gesellschaften des DAX folgen, abbildet.
Auch wenn die TUI-Aktie am letzten Handelstag der Woche ein Minus von rund zwei Prozent hinnehmen muss: Die Rückkehr nach Deutschland ist auch aus Sicht des AKTIONÄR, der für den Urlaubs-Titel weiterhin optimistisch ist, der richtige Schritt. Damit dürfte der Wert wieder verstärkt in den Fokus der Investoren rücken. Und mit dem wahrscheinlichen Wechsel in den MDAX müssen Fondsmanager, die den Index abbilden, dann auch entsprechend Papiere des Reiseveranstalters einkaufen.
DER AKTIONÄR wird am Montag (8. April) auf dem Frankfurter Parkett dabei sein und auch in den sozialen Medien über das Comeback berichten.