Die Corona-Pandemie macht der Tourismus-Branche und damit auch TUI bereits seit rund eineinhalb Jahren schwer zu schaffen. Nun zeichnet die Stiftung für Zukunftsfragen obendrein noch ein wenig erfreuliches Zukunftsszenario: Fast zwei Drittel der Deutschen wollen nach einer Umfrage künftig nicht mehr jedes Jahr verreisen.
Das seien doppelt so viele wie vor 30 Jahren, heißt es in der Umfrage. Stattdessen wollten viele Bundesbürger ihren Urlaub "auch mal zu Hause verbringen". Für die Studie wurden im Juli 2021 rund 3.000 Menschen befragt.
Ein Grund für diese geänderte Haltung sei eine zunehmende Flugscham. Gerade bei Kurzstreckenflügen steige der Rechtfertigungsdruck, so die Stiftung. So werden Menschen, die einen Wochenendtrip nach London, Paris oder Rom machen, nicht mehr bewundert. Vielmehr kassieren die Kurzurlauber Unverständnis und Kopfschütteln aus ihrem Umfeld. Zudem stiegen die Reisekosten.
Und das Thema Sicherheit spielt eine Rolle. Diese sei eine Grundvoraussetzung für eine Reise, erklären die Meinungsforscher. Durch Naturkatastrophen, Terroranschläge und die Coronapandemie habe jedoch die Angst auf Reisen in den vergangenen Jahren zugenommen. Zudem würden deutsche Städte durch Kultur- und Freizeitangebote zunehmend attraktiver. Sie zögen damit nicht nur Touristen an, sondern auch die Deutschen.
Die TUI-Aktie kann am Mittwoch erneut zulegen und notiert mit einem Plus von 2,7 Prozent bei 3,88 Euro.
Klar, einerseits werden Corona und auch der Klimawandel – sowie damit einhergehende höhere Kosten – das Verhalten beeinflussen. Andererseits haben die Menschen große Reisesehnsucht und einen entsprechenden Nachholbedarf. Und nicht zu vergessen: Die Deutschen sind seit Jahrzehnten Reiseweltmeister. Kurzum: Umfrage-Ergebnisse sind Momentaufnahmen und damit nicht Stein gemeißelt. Dennoch ist die TUI-Aktie nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR, da aktuell weder fundamental noch charttechnische Kaufgründe vorliegen.