Weltweit rasant steigende Corona-Zahlen lassen keinen Zweifel mehr: Die zweite Welle ist da. Das ist schon schlimm genug für TUI und Co. Doch obendrein gibt Bundeskanzlerin dem Tourismus die (Mit-)Schuld, dass die Zahl der Neu-Infektionen derart nach oben geschossen sind. Die Bundeskanzlerin hat zudem zum wiederholte Male von Reisen aller Art abgeraten. Der TUI-Aktie drückt die aktuelle Gemengelage aufs Gemüt.
Die Corona-Zahlen sind in der Tat weltweit nach oben geschnellt. Am Samstag war in Deutschland mit 14.714 Neuinfektionen ein neuer Höchstwert seit Beginn der Corona-Pandemie erreicht worden. Die Zahl der Todesfälle überstieg am Wochenende die Marke von 10.000. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Sonntag bei 1,45. Das bedeutet, dass zehn Infizierte knapp 15 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Und die Lage in den anderen großen Ländern der EU ist nicht besser, im Gegenteil: Spanien hat mit mehr als einer Million nachgewiesenen Fällen nun zum zweiten Mal den Notstand ausgerufen. Ausgenommen sind die Kanaren, die das Virus wieder unter Kontrolle bringe konnten. Auch Frankreich hat am Freitag die Marke von einer Million nachgewiesenen Corona-Infektionen überschritten. Zudem hat dort die Zahl der Neuinfektionen am Wochenende erstmals die Marke von 50.000 übersprungen. Genauso ist die Lage in Italien angespannt: Auch das viertgrößte Land der EU übersprang am Sonntag binnen 24 Stunden die Zahl von 21.000.
In den USA erhöhte sich die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Tages erstmals seit Beginn der Pandemie auf mehr als 80.000. Die John-Hopkins-Universität (JHU) verzeichnete dort am Freitag 83.757 neue Fälle, rund 12.000 mehr als noch am Vortag. Etwa 224.000 Menschen starben bislang - mehr als in jedem anderen Land der Welt.
Weltweit haben sich laut JHU nachweislich mehr als 42,6 Millionen Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt auf knapp 1,15 Millionen. Seit den ersten im Dezember in China bekanntgewordenen Fällen hat sich das Virus in mehr als 210 Länder und Territorien verbreitet. Die meisten Infektionen verzeichnen die USA, Indien, Brasilien, Russland und Frankreich.
Für Reiseveranstalter und damit TUI sind das bittere (Corona-)Zahlen und Nachrichten. Anleger sollten die Aktie des weltweit größte Touristik-Konzerns auf absehbare Zeit besser meiden.
Mit Material von dpa-AFX