Ein Hoffnungsschimmer für den Tourismus: Seit dem gestrigen Montag (8. November) dürfen EU-Bürger wieder in die USA reisen, sofern sie vollständig geimpft und zusätzlich negativ auf das Coronavirus getestet sind. Branchen-Player sprechen laut dpa von ausgelasteten Maschinen und einer großen Buchungsnachfrage. Und was geht bei Branchenprimus TUI?
Konkret heißt es aus Hannover, dass Weihnachtseinkäufe in New York oder Badeurlaub in Florida auch viele Touristen wieder in die USA locken. "Wir sehen einen deutlichen Nachholeffekt bei Reisen, sowohl bei kurzfristigen Buchungen, vor allem von Paaren und Kleingruppen für den November und Dezember, aber auch bei langfristigen Reisen von Familien in den Oster- und Sommerferien", erklärt TUI-Deutschland-Chef Stefan Baumert.
Hintergrund: Im letzten „normalen“ Jahr 2019 waren die USA nach früheren Aussagen eines TUI-Sprechers für die beiden größten Märkte Großbritannien und Deutschland ein wichtiges Fernreiseziel – für England an zweiter Stelle hinter Cancun (Mexiko) und für den deutschen Quellmarkt sogar das mit Abstand beliebteste Fernreiseziel. Vor allem Florida war und ist bei den Deutschen sehr beliebt.
Das Problem: TUI ist Mittelmeer- und eben kein USA-Spezialist. Und das (aktuell laufende) Winterhalbjahr war auch schon in der Vor-Corona-Zeit defizitär. Und dieser Winter dürfte keine Ausnahme machen. Für die kalten Monate liegen die Buchungen nach früheren Unternehmensangaben bei 54 Prozent des Niveaus von 2018/19. Die Winterkapazitäten plane man deshalb mit 60 und 80 Prozent des üblichen Programms.
Die Winter-Saison wird für den Sommer-Mittelmeer-Spezialisten TUI wohl nicht die große Wende bringen. Dazu könnte die aktuelle negative Corona-Entwicklung zu neuen Einschränkungen im internationalen Reiseverkehr führen. Auch der Chart sieht alles andere als einladend aus. Es bleibt dabei: TUI ist derzeit unter Chance-Risiko-Aspekten nicht kaufenswert.
(Mit Material von dpa-AFX)