TUI hat einen Teil seiner Schulden diese Woche zurückgezahlt. Zudem gibt es einen Plan wie der hochverschuldete Reisekonzern seine Verbindlichkeiten senken will (mehr dazu hier). Der Kurs konnte in den letzten Tagen hinzugewinnen, die Experten bleiben durch die Bank weg aber weiterhin skeptisch. Der Krieg erhöht nun die Risiken.
Die Pandemie befindet sich immer näher an dem Punkt, an dem sie in eine Endemie übergeht. Die Deutschen haben in den letzten zwei Jahren nicht nur auf Urlaube verzichtet, sondern generell zwangsweise gespart. Zuletzt konnte TUI offenbar einen Teil dieses Geldes anziehen, denn die Buchungen haben in den letzten Monaten erneut zugenommen. Doch nun frisst sich die Inflation immer tiefer in die Ersparnisse der Deutschen. Wie sich das für TUI auswirkt, ist noch unklar.
Die meisten Experten sind dennoch negativ eingestellt gegenüber der Aktie. So schreiben die Analysten der Schweizer Großbank UBS, dass die Kapazitätspläne von TUI im Vergleich zu früheren Angaben des Unternehmens unverändert geblieben seien. Dies decke sich mit den robusten Buchungen, über die Fluggesellschaften in den vergangenen Wochen berichtet hätten. Kreuzfahrten hinkten bei dem Wiederaufbau der Kapazitäten auf das Niveau von 2019 allerdings hinterher. Ihre Einschätzung lautet: "Verkaufen".
Damit befinden sie sich in bester Gesellschaft: Denn von 21 Experten rät nur einer zum Kauf und mit 13 rund 60 Prozent zum Ausstieg bei der Aktie. Die verbleibenden sieben Analysten empfehlen die Papiere weiter zu halten. Das Kursziel liegt mit 2,41 Euro rund 12 Prozent unter dem aktuellen Kurs.
Das Umfeld für TUI bleibt weiterhin schwierig. In den kommenden Monaten muss sich zeigen, welche Faktoren überwiegen: Inflation und Krieg oder bessere operative Performance und ein Ende der Pandemie. Die Aktie ist derzeit für den AKTIONÄR kein Kauf.