Der Wettlauf von Impfungen gegen Neuinfektionen ist in vollem Gange. Erste vorsichtige Öffnungen des Lockdown sorgen seit Tagen für steigende Lust aufs Reisen. Die Buchungszahlen für die Sommermonate schnellen empor, und der Chef des weltgrößten Touristik-Konzerns TUI schürt die Hoffnungen noch. Die TUI-Aktie klettert am Montag weiter.
Die Vorbereitungen für Sommerurlaub unter Corona-Bedingungen sind nach Einschätzung des Tourismuskonzerns TUI auf einem guten Weg. "Reisen in Europa wird im Sommer 2021 möglich sein - sicher und verantwortungsvoll", gab sich TUI-Chef Fritz Joussen am Wochenende optimistisch.
Insbesondere ein europaweiter Impfnachweis und Schnelltests könnten dabei helfen. "Mit einem EU-einheitlichen Nachweis kann die Politik jetzt eine wichtige Basis für das Reisen im Sommer schaffen", sagte Joussen. Die Schnelltests seien ein zweiter Baustein, solange nicht alle geimpft sind.
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union hatten sich am Donnerstag darauf verständigt, dass innerhalb der nächsten drei Monate ein europäischer Impfpass entwickelt werden soll. Unklar ist aber noch, welche Erleichterungen damit verbunden sein werden.
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Mehrere Politiker warnen jedoch parteiübergreifend vor zu hohen Erwartungen an einen EU-Impfpass. CDU-Chef Armin Laschet etwa mahnte in der Rhein-Zeitung: "Auf Dauer dürfen wir die Menschen aber nicht einteilen in Geimpfte und Nicht-Geimpfte. Wir müssen insgesamt Grundrechtseingriffe zurücknehmen und Leben wieder möglich machen, für alle - und nicht nur für die, die geimpft sind." Und die SPD-Gesundheitsexpertin Sabine Dittmar sagte der Welt: "Ein europäisches Impfzertifikat ist kein Freifahrtschein mit Privilegien für Einzelne."
Die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, Ingrid Hartges, betonte derweil im Focus, sobald ausreichend Impfstoff vorhanden sei, müsse man "Geimpften ihre Freiheiten zurückgeben."
Und der Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes, Norbert Kunz, sagte dem Nachrichtenmagazin: "Es hat nichts mit Privilegien zu tun, wenn für Geimpfte, die andere nicht mehr anstecken können, die Grundrechte wieder gelten und sie auch wieder reisen können."
Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, forderte im Focus, dass Menschen, die "nachweislich geimpft" seien, in jedem Fall von den Quarantänebestimmungen ausgenommen werden sollten.
Die Hoffnung auf neue Reisefreiheiten hatte die TUI-Aktie bereits in den vergangenen Tagen beflügelt und den Kurs am Freitag zwischenzeitlich bis auf 5,47 Euro nach oben getrieben. Das war der höchste Stand seit Beginn des Corona-Crash Februar 2020. Am Montag geht der Aufschwung weiter.
Die Börse nimmt die neuen Reisefreiheiten, die womöglich ab Sommer wieder Urlaube im Ausland ermöglichen, voraus. Selbst die 5-Euro-Marke hat die TUI-Aktie wieder geknackt. Nach dem satten Kursaufschwung könnte nun eine vorübergehende Beruhigung einsetzen - selbst ohne mögliche Rückschläge in der Bekämpfung der Pandemie.
DER AKTIONÄR hatte die TUI-Aktie in seiner Ausgabe 03/21 bei einem Kurs von 3,93 Euro zum Kauf empfohlen. Engagierte Anleger halten die Papiere. Der ursprünglich gesetzte Stop-Loss wurde zuletzt auf 3,60 Euro nachgezogen.
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