Die TUI-Aktie kämpft weiterhin mit der 2-Euro-Marke. Nachdem diese psychologisch wichtige Schwelle am vergangenen Donnerstag erneut nach unten durchbrochen wurde, lässt die Rückeroberung auf sich warten. Der Reiseveranstalter arbeitet derweil an der geplanten Kapitalerhöhung (DER AKTIONÄR berichtete) und hat weitere Banken zur Abwicklung ins Boot geholt, wie Bloomberg berichtet.
Das Reiseunternehmen hat Citigroup und UniCredit in die erste Reihe der Banken aufgenommen, die an der Transaktion arbeiten, sagten nicht namentlich genannte Personen, auf die sich Bloomberg bezieht. Das Unternehmen hatte bereits die Bank of America, Barclays, Commerzbank und Deutsche Bank ins Boot geholt, um die Kapitalerhöhung zu begleiten, wie die Nachrichtenagentur zuvor berichtete.
Weitere neue Banken, die für die Bezugsrechtsemission an Bord geholt wurden, sind HSBC , Societe Generale, Natixis, Credit Agricole und ING. Die vergrößerte Gruppe werde es den Banken ermöglichen, das Zeichnungsrisiko besser zu verteilen.
Hintergrund: Das Bezugsrecht ist das Recht eines Altaktionärs, bei der Ausgabe neuer Aktien bevorzugt behandelt zu werden. Altaktionäre dürfen bei Ausübung des Bezugsrechts neue Aktien im Verhältnis zu ihren bisherigen Anteilen beziehen. Das Bezugsrecht ist deshalb so wichtig für Aktionäre, weil durch dieses Recht bei einer Kapitalerhöhung ein sogenannter „Verwässerungseffekt“ der Aktienanteile vermieden werden kann. Von einem solchen Effekt spricht man, wenn durch die Kapitalerhöhung mehr Anteile im Umlauf sind, der Aktionär aber daran nicht beteiligt wird.
Rückblick: Der Reisekonzern aus Hannover erhielt im Jahr 2020 – aufgrund der Corona-Krise – rund 4,3 Milliarden Euro an staatlicher Unterstützung. Ende letzten Jahres beschloss das Unternehmen, einen Teil dieses Betrags durch eine erneute Kapitalerhöhungen zurückzuzahlen. Analysten schätzen, dass TUI bei der Emission mehr als 1,5 Milliarden Euro aufbringen könnte. Damit will TUI seine Schulden beim Bund weiter verringern. Die Beratungen laufen allerdings noch, und es wurden noch keine endgültigen Entscheidungen über den Umfang oder den Zeitpunkt einer Transaktion getroffen, heißt es.
Die TUI-Aktie pendelt am Montag (Mittagszeit) um ihren Schlusskurs vom Freitag bei 1,97 Euro. DER AKTIONÄR steht dem Titel weiterhin mit Blick auf Verschuldung und die erneute (vierte) Kapitalerhöhung in den vergangenen Jahren skeptisch gegenüber. Zudem sind auch immer noch keine schwarzen Zahlen in Sicht. Kurzum: Die Aktie ist kein Kauf.