Bei TUI gehen die Verkäufe offenbar weiter. Nach dem Verkauf des Toskana-Dorfs und der Trennung von den 21 Riu-Hotels soll nun die britische Kreuzfahrt-Marke Marella aus der Bilanz verschwinden und in TUI-Cruises (Gemeinschaftsunternehmen mit Royal Caribbean) eingebracht werden. Die Aktie des Touristik-Konzerns zeigt sich dennoch zum Wochenauftakt schwächer.
Hintergrund: Schon seit der Unternehmensgründung 2008 ist die Hamburger TUI Cruises GmbH ein Joint Venture zwischen TUI und dem zweitgrößten Kreuzfahrtkonzern der Welt, der Royal Caribbean. Beide Unternehmen halten jeweils 50 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen TUI Cruises GmbH, zu der seit kurzer Zeit auch Hapag Lloyd Cruises gehört.
Laut Bericht der FAZ habe TUI Pläne, nun auch Marella Cruises an TUI Cruises zu verkaufen. Marella Cruises ist auf den britischen Kreuzfahrtmarkt spezialisiert und hat aktuell vier Kreuzfahrtschiffe in der Flotte. Wird dieser Schritt vollzogen, so würde erneut zusätzliches Kapital in die TUI Cruises GmbH eingebracht und die TUI Group als solche entlastet werden. Zusätzlich erhält der Reiseveranstalter dann dringend benötigte liquide Mittel für den Verkauf.
Die TUI-Aktie verliert am Montag rund 1,5 Prozent und notiert bei 4,95 Euro.
TUI macht weiter Tabula rasa und eliminiert zusehends die Problemfälle aus der Bilanz. Zudem kommt mit diesen Verkäufen auch frisches Geld in die Kasse. Klar ist, dass das nicht reicht und überdies ein Top-Urlaubsgeschäft notwendig ist, um die Wende zu schaffen. TUI-Anleger brauchen also weiterhin gute Nerven und Geduld.