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Foto: Michael Gstettenbauer/IMAGO
02.03.2023 Carsten Kaletta

TUI: Düstere Prognose für Mittelmeer-Reisen

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TUI

Die TUI-Aktie ist nach dem Reverse-Split nicht gut in den März gestartet. Am Donnerstag knüpfen die Papiere an die Kursverluste vom Monatsauftakt an. Eine neue Urlaubsumfrage weckt Zweifel, ob 2023 tatsächlich – wie jüngst berichtet –  ein top Jahr für die Reiseveranstalter wie TUI wird. 

Nach den Corona-Jahren sind die Deutschen zwar urlaubsreif – aber sie müssen sparen. 32 Prozent der rund 5.000 Befragten berichteten in einer am Mittwoch vorgestellten Studie des ADAC von einem im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Urlaubsbedürfnis. Nur bei sechs Prozent ist es gesunken. Allerdings könnte für viele Reisewillige das Geld zum Problem werden. Denn Rund ein Viertel der Befragten (24 Prozent) erklärte auch, dass sie weniger Geld für eine Reise aufwenden werden oder ganz verzichten. Das bedeutet, dass Reisen vermehrt online selbst gebucht werden und weniger Urlauber ins (TUI)-Reisebüro gehen dürften.

2021 hatten nur elf Prozent von einem sinkenden Budget berichtet. Hier könnte allerdings auch der Vergleich mit dem ersten Corona-Jahr 2020 das Ergebnis beeinflusst haben, in dem viele Reisen ausfielen. Allerdings sagten auch 38 Prozent der Befragten, dass sie erwarten, dass sich ihre finanzielle Situation dieses Jahr etwas oder deutlich verschlechtern wird. 

Viele Reisende (63 Prozent) werden der Studie nach daher dieses Jahr „wahrscheinlich“ in Deutschland bleiben, was für einen Mittelmeer-Spezialisten wie TUI selbstredend kontraproduktiv ist. Vor Corona lag der Wert mit 45 Prozent noch deutlich tiefer. Ebenfalls spannend: 31 Prozent der Befragten wollen auch beim Komfort Abstriche in Kauf nehmen. Das könnte etwa bedeuten, dass statt teurem Hotel ein kostengünstigerer Camping-Urlaub ins Auge gefasst wird. 

Die TUI-Aktie verliert am Donnerstag rund 1,3 Prozent und notiert bei 17,42 Euro und damit unter dem GD50 bei 18,74 Euro. Geht es weiter abwärts wäre der GD200 bei 16,89 Euro der nächste Halt. Darunter drohen Abgaben bis in den Bereich von 15,00 Euro. 

TUI AG KONV.NAMENS-AKTIEN O.N. (WKN: TUAG50)

Die aktuelle Umfrage deutet an, dass doch eine Vielzahl – aufgrund von einer angespannten finanziellen Lage – von Reiselustigen intensiv nach kostengünstigen Urlaubsalternativen sucht und damit wohl einen Bogen um Mittelmeer-Urlaub nebst teurem Hotel oder zumindest von einer kostenintensivere Reisebüro-Buchung Abstand nimmt. Ob die Kunden dann bei einem klassischen Reiseportal wie etwa Booking, Expedia, Trivago,  Tripadvisor buchen oder womöglich die digitalen Kanäle von TUI nutzen, ist nicht absehbar. DER AKTIONÄR steht der Aktie jedenfalls mit Blick auf das Chance-Risiko-Verhältnis weiterhin skeptisch gegenüber, zumal auch das Chartbild sich wieder eingetrübt hat. Die Papiere des Reiseveranstalters aus Hannover sind daher kein Kauf. 

(Mit Material von dpa-AFX)

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