TUI-Aktie hat trotz der ordentlichen Zahlen (DER AKTIONÄR berichtete) zuletzt Abgaben hinnehmen müssen und sich damit wieder von der psychologisch wichtigen 7-Euro-Marke entfernt. Derweil möchte Unternehmensboss Sebastian Ebel die Zahl der virtuellen Buchungen weiter nach oben bringen, wie er jüngst gegenüber der fvw ausführte.
Ebel hat folgenden Plan: Die Zahl der Buchungen über die TUI-App sollen gesteigert werden – dies soll „nur“ zu Lasten der Website gehen. "Wir wollen mehr Web-Kunden in die App bringen, weil wir dann den Traffic nicht kaufen müssen und die Kunden in unserem Ökosystem haben", sagte Ebel, wie die fvw berichtete. Bei der Website fallen Kosten für das Suchmaschinen-Marketing an, das von Google dominiert wird. Die Reisebüros seien indes sehr wichtig für den Veranstalter, weil sie viele margenstarke Produkte verkaufen und eine Beratung liefern. In Großbritannien, wo der Online-Anteil höher liegt als in Deutschland, werde sogar die Zusammenarbeit mit Reisebüros ausgebaut und es würden vereinzelt auch neue Filialen eröffnet.
Hintergrund: 6,8 Prozent aller TUI-Kunden buchten im Q2 (Januar, Februar, März), also in der Hauptbuchungsphase, ihre Pauschalreisen oder Einzelleistungen über die App, im entsprechenden Vorjahreszeitraum waren es 4,4 Prozent. Mittelfristig soll es pro Jahr jeweils ein Wachstum im mittleren zweistelligen Bereich geben, so der Konzernlenker.
Die TUI-Aktie gibt im frühen Handel weiter (leicht) nach und notiert bei 6,69 Euro. Nach unten ist der nächste Support im Bereich zwischen 6,46 und 6,54 Euro auszumachen. Auf der Reise gen Norden müsste die Urlaubsaktie zunächst den GD100 bei 6,77 Euro und im Anschluss den GD50 (aktuell: 6,95 Euro) beziehungsweise die 7-Euro-Marke zurückerobern. Jedoch würde erst der Sprung über das frühere Ausbruchsniveau bei 7,41 Euro ein neues echtes Kaufsignal generieren.
DER AKTIONÄR ist weiterhin zuversichtlich für die Papiere des Reiseveranstalters. Mit einem 2025er-KGV von 6 (Peers: 15) gehört der Wert zu den günstigsten Aktien auf dem deutschen Kurszettel. Zudem sind die Branchen-Prognosen für das diesjährige Sommer-Geschäft herausragend. Investierte Anleger bleiben daher weiter an Bord. Stopp: 5,50 Euro.