Die Aktie des Touristik-Konzerns TUI, der Mitte der Woche ihre Q3-Zahlen präsentierte, hat auf Wochensicht etwas Boden gutmachen können. Konkret ging es seit Montag für den Tourismus-Titel rund fünf Prozent aufwärts. Die Anleger hoffen nun auf mehr. Mit Blick auf ein aktuelles Analystenvotum dürfte das weitere Potenzial jedoch sehr begrenzt sein.
Die Deutsche Bank hat nämlich ihr Kursziel von 3,30 Euro auf 1,90 Euro gesenkt und das "Hold"-Rating bestätigt. Zwar seien das operative Ergebnis um Sonderaufwendung bereinigt (Anm. der Redaktion: Flugunterbrechungen und -ausfälle schlugen mit 75 Millionen Euro zu Buche) positiv gewesen. Doch vermisst Deutsche-Bank-Analyst André Juillard – genauso wie DER AKTIONÄR – eine Prognose für das Gesamtjahr.
Juillard führt weiter aus, dass die Sommerumsätze sicherlich stark seien, und die Buchungsvolumina lägen bei 90 Prozent des Vor-Corona-Niveaus. Dennoch könnten mit Blick auf die schwachen Wintermonate bei der TUI der Cashflow und die Bilanz wieder unter Druck geraten – insbesondere im Hinblick auf eine mögliche Rezession. Und dann könnten auch wieder verstärkt Gedanken in Richtung einer weiteren Kapitalerhöhungen aufkommen – auch wenn TUI aktuell eine Kapitalerhöhung, so die Aussage während der Telefonkonferenz, ausschließt, so der Deutsche-Bank-Analyst.
Die TUI-Aktie gewinnt zum Wochenausklang 2,5 Prozent und notiert zur Mittagszeit bei 1,80 Euro.
DER AKTIONÄR sieht TUI änhlich kritisch wie die Deutsche Bank. Nach dem (wohl) starken Sommer-Geschäft ist die Gefahr groß, dass es mit Blick auf die Inflation und die schwächelnde Wirtschaft zu erheblichen Buchungsrückgängen kommt. Und auch eine weitere Kapitalerhöhung ist sicherlich nicht ausgeschlossen. DER AKTIONÄR empfiehlt Anlegern weiterhin, bei der TUI nicht an Bord zu gehen, da das Chance-Risiko-Verhältnis ungünstig ist. Kurzum: kein Kauf.