Das Kursdebakel von TUI im Zuge der Corona-Hysterie geht weiter. Nun ist die Aktie des Touristikriesen auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 2012 gerutscht. Den Kurs belasten aktuell gleich mehrere Entwicklungen. Nach der Pleite eines Kreuzfahrt-Anbieters sind die Kreditversicherungen (CDS) bei TUI nach oben gesprungen. Wird es nun wirklich brenzlig?
Nach der Insolvenz des japanischen Kreuzfahrt-Anbieters Luminous Cruise befürchten die Marktteilnehmer, dass die Panik um das Coronavirus nun noch weitere Firmen aus diesem Sektor in Schieflage bringen könnte. Dementsprechend sind nun auch die Credit Default Swaps – gewissermaßen Kreditversicherungen - bei TUI in den vergangenen Tagen deutlich angestiegen.
Angesichts der Tatsache, dass der europäische Marktführer über eine der solidesten Bilanzen der Branche verfügt (und diese jüngst durch einen strategisch cleveren Deal weiter gestärkt wurde), besteht für die Aktionäre des Touristikriesen diesbezüglich aber noch kein Grund zur Panik.
Immer klarer wird allerdings auch, dass sich mehr und mehr Menschen von der Panik um das neuartige Virus anstecken lassen. Reiseanbieter wie TUI dürften es in den kommenden Wochen nun deutlich schwerer haben, ihre Angebote an den Mann oder die Frau zu bringen. Nachdem das vergangene Geschäftsjahr 2018/19 bereits durch die Brexit-Unsicherheit und die Belastungen durch das Flugverbot für die Boeing 737 Max negativ geprägt worden war, droht durch die anhaltenden Probleme bei Boeing sowie vor allem durch die Corona-Hysterie ein weiteres schwaches Jahr.
DER AKTIONÄR rät Anlegern, bei TUI vorerst weiterhin an der Seitenlinie zu verharren. Die mittel- bis langfristigen Aussichten für die günstig bewertete Aktie sind zwar durchaus gut. Kurzfristig belastet allerdings das extrem schwierige Marktumfeld – zumal es gestern noch eine weitere schlechte Nachricht gab.