Der weltgrößte Reiseveranstalter meldet eine starke Nachfrage nach Sommer-Reisen im kommenden Jahr. Der Konzern reagiert nach eigenen Angaben mit 400.000 zusätzlichen Urlaubs-Möglichkeiten – insbesondere in beliebten Reisezielen wie der Türkei, Griechenland, Spanien, Ägypten und Dubai. Auch Osteuropa wird immer wichtiger. Die TUI-Aktie hat ein weiteres Kaufsignal gegeben.
Die erste planmäßige Sommersaison seit der FTI-Pleite wirkt sich positiv auf die Buchungszahlen bei TUI aus. Viele Gäste planen bereits ihren Urlaub für 2025 oder hätten schon gebucht, teilt TUI mit. Es zeichne sich ein "überdurchschnittlich starker Trend zum Frühbuchen" ab.
Auch andere Reiseveranstalter berichteten zuvor von einem deutlichen Trend zum Frühbuchen. Schon im vergangenen Jahr hätten viele Menschen ihren Sommerurlaub früher als in den Vorjahren gebucht, hatte etwa der Deutsche Reiseverband (DRV) mitgeteilt. Bei Schauinsland-Reisen hätte man in einigen Zielgebieten – etwa in der Türkei – für die kommende Sommersaison mehr als doppelt so viele Vorausbuchungen wie im Vorjahr verzeichnet.
"Interessanterweise haben sich noch nie so viele Urlauber ihre Wunschreise für den nächsten Sommer bereits unmittelbar nach der Rückkehr gesichert", sagte TUI-Deutschland-Chef Benjamin Jacobi am Donnerstag. "Relax, return and rebook" laute die Formel oftmals – also ausspannen, zurückkommen und erneut buchen.
Rückenwind verleiht auch das starke Reisegeschäft in der kalten Jahreszeit. Die nahende Wintersaison habe ein starkes Wachstum verzeichnet. Mit einem Buchungsplus von mehr als 30 Prozent sei die türkische Riviera das "Aufsteigerziel" am Mittelmeer und Nummer drei im Beliebtheits-Ranking hinter Hurghada (Ägypten) und Fuerteventura (Spanien).
Wachstumstreiber blieben die eigenen Hotelmarken, hieß es weiter. Jeder dritte Urlauber entscheide sich in den Top-Zielen am Mittelmeer für ein TUI-Hotel. Deshalb wolle man als größter Ferienhotelier Europas das Portfolio mittelfristig auf 600 Hotels weltweit ausbauen, kündigte das Unternehmen an.
Die TUI-Aktie reagierte auf die guten Nachrichten mit kräftigen Kurssteigerungen. Am Donnerstag wurde die 8-Euro-Marke übersprungen, am Freitag setzte sich der Aufschwung mit Notierungen bis auf 8,53 Euro noch fort – auf den höchsten Stand seit März 2023. Der nachhaltige Bruch des alten Widerstands öffnet nun weiteres Aufwärtspotenzial. Eine kleinere technische Hürde liegt bei 9,35 Euro, darüber winken die 2023er-Höhen bei 11,50 Euro.
Auch Osteuropa wird für die TUI Group immer wichtiger , weniger als Reiseziel als vielmehr hinsichtlich der Kunden. Bereits heute verreisen mehr als eine Million polnische Gäste mit der TUI – vor allem Richtung Türkei, Griechenland und Spanien. Die Zahl der polnischen Urlauber solle nach dem Willen des Reise-Konzerns weiter deutlich wachsen. Die Bekanntheit der Marke TUI, eine harmonisierte technologische Plattform sowie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz seien wesentliche Treiber für die Erreichung dieser ambitionierten Ziele, heißt es in einer Mitteilung.
David Schelp ist im Vorstand der TUI Group für den Bereich Märkte und Airline verantwortlich. Anlässlich der Sitzung des Group Executive Committee in Warschau sagt er: "TUI ist heute in 16 Quellmärkten aktiv. In Zukunft kommen weitere dazu. Für die Region Osteuropa ist der polnische Markt besonders wichtig." Er sei überzeugt, dass der Erfolg von TUI Polen auch in anderen Ländern wiederholt werden könne.
Vor kurzem hat die TUI Group ihre Wachstumspläne für Tschechien vorgestellt. Im nächsten Sommer solle dort die aktuelle Gästezahl verdoppelt werden. Ähnliche Pläne gibt es für weitere Länder Osteuropas. Diese Märkte sind Teil des neuen Bereichs "Expansion Businesses" im Vorstandsressort Märkte und Airline. Der Bereich sei ein Pfeiler der Wachstumsstrategie der TUI, um in neuen Märkten mit neuen Produkten mehr Kunden zu gewinnen.
Das gute Buchungsaufkommen sorgt bei der TUI-Aktie endlich für den bereits länger erwarteten Aufschwung. DER AKTIONÄR hat die TUI-Aktie in Ausgabe 43/24 bei 7,08 Euro zum Kauf empfohlen und ein Kursziel von 10,50 Euro ausgegeben. Engagierte Anlege bleiben natürlich dabei.
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(Mit Material von dpa-AFX)