Ein weiterer, wenn auch kleiner Lichtblick im Hause TUI: Der Fußball-Weltverband FIFA und der Reiseveranstalter TUI Cruises haben ihren juristischen Streit über TV-Rechte auf Kreuzfahrtschiffen nach knapp einem Jahr beigelegt. Die Auseinandersetzung endete vor dem Hamburger Landgericht mit einem Vergleich der beiden Parteien, teilte die FIFA mit.
Konkret: Der Rechtsstreit war seit dem 1. Juli 2020 anhängig. Die FIFA hatte Klage erhoben, weil TUI Cruises (ein Gemeinschaftsunternehmen von TUI und Royal Caribbean) die von ARD und ZDF ausgestrahlten Live-Übertragungen von Spielen der WM 2018 und der Frauen-WM 2019 auf Kreuzfahrtschiffen in internationalen Gewässern empfangen und genutzt hatte. Einen Lizenzvertrag mit der zuständigen Rechteagentur hatte TUI Cruises nicht abgeschlossen.
In dem Vergleich erkennt TUI Cruises nun die Urheberrechte der FIFA an dem vom Weltverband produzierten und an internationale TV-Sender lizenzierten Basissignal an. Der Reiseveranstalter hat sich in diesem Zusammenhang verpflichtet, das FIFA-Basissignal künftig nur zu nutzen, wenn er zuvor eine Lizenz von der FIFA oder ihrem offiziellen Lizenzpartner für die In-Ship-Rechte erworben hat.
Hintergrund: Die Fifa hat eine eigene Produktionsfirma und produziert unter anderem die Live-Bilder selbst. Wer die Fußballspiele zeigen möchte, muss bei der Fifa oder deren Rechteagenturen eine Lizenz dafür erwerben. Das machen auch die TV-Sender so. Deshalb hat die Fifa auch Rechte wie ein Filmhersteller, dazu gehören eben Urheber- und Nutzungsrechte.
Die TUI-Aktie zeigt sich von dieser Meldung nicht beeindruckt und notiert mit einem Minus von 1,5 Prozent bei 4,93 Euro.
Mit Blick auf die EM ist die Beilegung des Streits durchaus positiv zu werten. So wollen sicherlich viele Kreuzfahrt-Passagiere nicht auf König Fußball an Bord der Schiffe verzichten. Dennoch: Damit die TUI-Aktie einen nachhaltigen Sprung über die psychologisch wichtige 5-Euro-Hürde schafft, braucht es fundamental stärker wirkende Meldungen. Investierte üben sich weiter in Geduld, etwaige Neueinsteiger warten besser frische Impulse ab.
(Mit Material von dpa-AfX)