Durchaus gute Nachrichten für Veranstalter wie Booking.com und TUI: Die Reiselust der Deutschen ist so groß wie seit langem nicht. Die Unwägbarkeiten der Pandemie bremsen nach Einschätzung der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) allerdings die Umsetzung mancher Reiseträume. Die Frage: Wird 2022 bereits das 2019er-Niveau wieder erreicht?
Ohne die Corona-Pandemie könnte sich die Branche auf ein gutes Reisejahr freuen. "Wir sehen eine enorme Lust auf Urlaub", bestätigt Professor Martin Lohmann, wissenschaftlicher Berater der FUR, bei der Vorstellung der touristischen Trends des neuen Jahres sowie der Tourismus-Bilanz für 2021.
Über das Thema Urlaub 2022 hätten bereits rund 80 Prozent der Deutschen im November nachgedacht. "Die Urlaubslust ist mit 61 Prozent auf einem Höchststand , die Faktoren Zeit und Geld zum Reisen werden ebenfalls so günstig wie noch nie zuvor eingeschätzt", sagt Lohmann. "Insgesamt drücken diese Ergebnisse eine sehr positive Urlaubsstimmung aus."
Dennoch müssen die Reiseveranstalter auch in diesem Jahr mit einer geringeren Nachfrage als im Vor-Corona-Jahr 2019 rechnen. Die Unberechenbarkeit des Virus und die damit einhergehenden Unwägbarkeit führen bei vielen Reisewilligen zu ganz kurzfristigen Urlaubsentscheidungen, so Lohman.
Gerechnet wird allerdings mit einem "Schritt Richtung Normalisierung" zur Situation vor Ausbruch der Pandemie. Ausgegangen wird von etwa 60 Millionen Urlaubsreisen der Menschen hierzulande. Das wären geschätzt etwa 10 Millionen mehr als im vergangenen Tourismusjahr.
Die TUI-Aktie gewinnt am Montag mehr als ein Prozent auf 3,07 Euro. Die Booking-Aktie hingegen pendelte am Freitag im US-Handel wenig verändert und schloss bei 2.451 Dollar.
Die Analyseergebnisse der FUR belegen einmal mehr, dass die Reiselust der Menschen immens groß ist. Auch wenn das Corona-Virus in diesem Jahr noch den ganz großen Urlaubs-Run verhindert dürfte, geht es weiter – in kleinen Schritten – in Richtung früherer Normalität. Der Favorit des AKTIONÄR im Tourismus-Sektor ist Booking. Das weltweit größte Reisevermittlungs-Portal dürfte 2022 sowohl bei Umsatz als auch bei Gewinn zulegen – mit entsprechenden Aussichten für die Aktie.
(Mit Material von dpa-AfX)
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