Das für Reiseveranstalter wie TUI wichtige Sommergeschäft geht in diesen Tagen zu Ende. Doch die Nachfrage bleibt auch mit Blick auf die Herbstferien hoch (DER AKTIONÄR berichtete), und TUI will die Hauptsaison verlängern. Die Aktie tut sich dennoch weiterhin schwer, zuletzt verlorengegangenes Terrain zurückzuerobern.
Der deutsche Inlandstourismus entwickelt sich weiter positiv. Wie das Statistische Bundesamt berichtet, verzeichneten registrierte Hotels und andere Betriebe mit mehr als zehn Betten in den ersten sieben Monaten des Jahres insgesamt 280,5 Millionen Übernachtungen. Das waren 1,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei haben Gäste aus dem Ausland mit einem Zuwachs von 6,6 Prozent auf 48,2 Millionen Übernachtungen überdurchschnittlich zum Wachstum beigetragen.
Der Tourismuskonzern TUI macht sein Geschäft jedoch vor allem im Ausland. Und dort erfreuen sich die Hannoveraner großer Nachfrage. Vor allem in der Türkei, die für All-Inklusive und ein Top-Preis-Leistungsverhältnis bekannt ist, läuft es richtig gut. Folgerichtig ist Antalya im Nachfrage-Ranking Spitzenreiter und hat sogar Mallorca überholt.
Die Präsenz soll daher in allen Geschäftsbereichen in der Türkei ausgebaut werden. Man will mit dortigen Hotelpartnern verstärkt kooperieren. Die Zahl eigener Hotelmarken im Land soll erhöht werden. Derzeit gibt es in der Türkei 33 TUI Hotels mit mehr als 25.000 Betten. Die beiden jüngsten Neuzugänge in diesem Jahr sind das TUI BLUE Angora Beach und das TUI MAGIC LIFE Beldibi. Zudem wollen die Hannoveraner die Türkei auch in weiteren Quellmärkten als Ganzjahresziel etablieren. Bisher haben nur Deutschland und England das südosteuropäische Land in ihrem Winterprogramm.
Die TUI-Aktie, die am vorletzten Handelstag der Woche rund 1,5 Prozent auf 5,88 Euro zulegen kann – temporär war der Kurs schon bei 5,93 Euro – bleibt ein heißes Eisen. Gelingt es dem Tourismus-Wert auf Schlusskurs-Basis die 5,90 Euro zu überwinden, stünden die nächsten Hindernisse in Form der wichtigen 6-Euro-Marke und des GD50 (aktuell: 6,01 Euro) vor der Tür. Mit dem Sprung über diese beiden starken Widerstände würde sich das technische Bild deutlich aufhellen.
Es bleibt dabei: Trotz des zuletzt guten Newsflows und der moderaten Bewertung (2025er-KGV von 5) bleibt DER AKTIONÄR, der das Papier lange Zeit auf seiner Empfehlungsliste hatte (Stopp-Marke wurde Anfang August mit 5,50 Euro erreicht), außen vor und rät Anlegern, sich daran ein Beispiel zu nehmen und besser auf ein klares (neues) Kaufsignal zu warten. Die TUI-Aktie ist derzeit kein Kauf.