Die TUI-Aktie ist top ins neue Jahr gestartet. Seit Jahresanfang stehen bereits rund 26 Prozent zu Buche. Eine mögliche Branchen-Konsolidierung (DER AKTIONÄR berichtete) und nachlassende Rezessionssorgen haben – mit einem sehr starken Gesamtmarkt – für Aufwind gesorgt. Dennoch ist mit Blick auf die nach wie vor hohe Inflation kein Grund für Euphorie geben.
Angesichts der Teuerung drohen die Reisepläne der Deutschen einer Studie zufolge im laufenden Jahr öfter am mangelnden Budget zu scheitern. Rund jeder vierte Befragte gab in der Analyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) an, dass eine Urlaubsreise 2023 finanziell eher nicht möglich sein wird. Für 2022 hatte das nur etwa jeder Achte gesagt. Die Studie wurde am Freitag vor der Eröffnung der Stuttgarter Reisemesse CMT vorgestellt.
Der Erhebung zufolge planen 80 Prozent der Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von über 4.000 Euro für 2023 sicher mit einem Urlaub. Wo weniger als 2.000 Euro monatlich in der Haushaltskasse landen, sind es nur 47 Prozent.
Die TUI-Aktie gewinnt am Freitag mehr als drei Prozent auf 1,93 Euro. Damit notiert der Tourismus-Titel weiterhin über dem jüngst überwundenen mittelfristigen Abwärtstrend als auch dem GD200 (DER AKTIONÄR berichtete), der aktuell bei 1,81 Euro verläuft. Nach oben sollte die runde Zwei-Euro-Marke die nächste Hürde darstellen. Im Fall einer denkbaren Konsolidierung – aufgrund der heiß gelaufenen Märkte – steht die besagte 200-Tage-Linie als erster Support parat.
DER AKTIONÄR hat in der Vergangenheit bei der TUI-Aktie stets auf die Risiken hingewiesen und von einem Investment aufgrund des schlechten Chance-Risiko-Verhältnisses abgeraten. Vielmehr sollten Anleger, die trotz aller wirtschaftlich-konjunkturellen Unsicherheiten an ein starkes Reisejahr glauben, den Blick auf die weltweit größte Reiseplattform Booking richten. Die Booking-Aktie sieht charttechnisch stark aus, und auch die von Bloomberg befragten Analysten sind überwiegend auf der Käuferseite. Das 12-Monats-Konsens-Ziel liegt bei 2.380,96 und impliziert damit weiteres signifikantes Aufwärtspotenzial. Auch das 2023erKGV von 18 ist im Vergleich zu den Peers (19) noch günstig. Kurzum: Anleger, die der AKTIONÄR-Empfehlung von Anfang an gefolgt sind, liegen bereits mit rund acht Prozent vor und sollten an Bord bleiben.
(Mit Material von dpa-AFX)