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13.02.2024 Martin Mrowka

TUI-Aktie rauscht nach Zahlen und Hauptversammlung plötzlich stark ins Minus

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TUI

Gute Quartalszahlen und ein optimistischer Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr pushten die TUI-Aktie am Dienstag bis zum Mittag zeitweilig auf das höchste Niveau seit Anfang August. Doch dann gerät der Touristik-Titel plötzlich massiv unter Druck. Vom Tageshoch verliert der Wert etwa 15 Prozent.

Ausblick Jahresergebnis TUI
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Ausblick Jahresergebnis TUI

Der größte Reise-Konzern TUI hat am Dienstag-Morgen starke Quartalszahlen vorgelegt. Der Umsatz der Gruppe erreichte zwischen Oktober und Dezember 2023 gut 4,3 Milliarden Euro. Das war ein Anstieg von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal und gleichzeitig da beste erste Quartal eines Geschäftsjahres. Analysten hatten im Vorfeld der Zahlen lediglich mit einem Umsatz von 4,14 Milliarden Euro gerechnet.

Der Quartalsgewinn lag bei 6,0 Millionen Euro und damit ebenfalls über den Erwartungen. Die Konsensprognose der Analysten hatte einen Verlust von 102 Millionen Euro beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erwartet. Im Vorjahresquartal hatte Europas größter Reiseveranstalter noch einen Nettoverlust von 153 Millionen Euro verbucht.

Der Verlust pro Aktie unter Berücksichtigung des Reverse Stock Splits 10:1 von Februar 2023 ging von 0,89 Euro im Vorjahresquartal auf nun 0,24 Euro zurück und damit ebenfalls stärker als erwartet.

Auch der Ausblick verheißt gute TUI-Geschäfte. Das Reiseverhalten insbesondere der Deutschen bleibt trotz magerem Wirtschaftsumfeld hoch. Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet TUI ein Wachstum des operativen Ergebnisses von mindestens 25 Prozent und strebt mittelfristig eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 7 bis 10 Prozent an.

"Wir sind auf Kurs, wir gewinnen Kunden und wir wachsen. Wir beschleunigen unsere Transformation Quartal für Quartal. Wir haben Ziele, die wir konsequent umsetzen", sagte TUI CEO Sebastian Ebel in einer Stellungnahme. "In einem anhaltend herausfordernden Umfeld sorgt die hohe Reisebereitschaft der Menschen für eine starke wirtschaftliche Entwicklung in allen Bereichen des Konzerns."

TUI-Aktie auf Berg- und Talfahrt

Die TUI-Aktie reagierte mit einem deutlichen Kursplus auf die Zahlen. Nachdem die in London beheimatete Aktie bereits am Montag rund fünf Prozent zulegen konnte, ging es heute in der Spitze um weitere gut sieben Prozent aufwärts. Im Tageshoch auf Xetra wurde mit 7,39 Euro der höchste Stand seit Anfang August markiert. Börsianer verweisen zur Begründung für den Aufschlag auf gute Quartalszahlen des Reisekonzerns und eine ermutigende Buchungsentwicklung. 

Analystin Jaina Mistry von der Bank Jefferies merkte an, TUI habe im ersten Quartal überraschend profitabel gewirtschaftet. Die Trends bei den Buchungen für die Wintersaison 2023/24 und die Sommersaison 2024 blieben "ermutigend". Zudem sei die Nettoverschuldung im Jahresvergleich zurückgegangen.

Doch am Nachmittag gerät der TUI-Kurs ins Rutschen. Das Tagestief von 6,32 Euro liegt plötzlich über sieben Prozent unter Vortag.

TUI-Aktie seit Oktober 2023  (Xetra, in Euro)
TradingView.com
TUI-Aktie seit Oktober 2023 (Xetra, in Euro)

Eine Nachfrage vom AKTIONÄR bei TUI ergab zunächst keine Erklärung. In Hannover sei man auf der Suche nach der Ursache für den deftigen Intraday-Kursrückgang. Das Abstimmungsergebnis aus der Hauptversammlung über die Rückkehr der Aktien-Notierung nach Deutschland wurde noch nicht veröffentlicht. (DER AKTIONÄR wird hier berichten.)

Bisher ist der Konzern an der London Stock Exchange (LSE) gelistet und dort Mitglied der FTSE-UK-Indexserie. Investoren, die sich bei der Aktienanlage an diesem Index orientieren, müssten mit einer Entscheidung gegen London also reagieren, sprich sich von der TUI-Aktie trennen, schreibt das Handelsblatt. Je nachdem, wie geballt diese Verkäufe stattfinden werden, könne das den Kurs zeitweise drücken. "Der Übergang kann temporär zu Verwerfungen führen, wenn Fondsmanager in Großbritannien aus Indexgründen die Aktie verkaufen müssen", zitiert das Handelsblatt Michael Gierse, Fondsmanager bei Union Investment.

Möglicherweise beginnen erste Fonds, die TUI-Aktie bereits aus ihren Depots zu verkaufen. Einen fundamentalen Grund für die plötzliche Kursschwäche ist nicht erkennbar. 

DER AKTIONÄR sieht die aktuelle Kursschwäche als ein vorübergehendes Ereignis und bleibt zuversichtlich, dass der TUI-Kurs die Chart-Hürde bei 7,20 bis 7,40 Euro mittelfristig überwinden kann. Engagierte Anleger beachten jedoch die Stop-Loss-Marke bei 5,50 Euro.

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